Auf einem 222 m hohen Bergkegel, dem Schlossberg, östlich der Stadt Weinheim liegt die Burg Windeck.
Zum Schutze des umfangreichen Lorscher Besitzes wurde die Burg in den Jahren nach 1109 erbaut. Es kam aber zu Auseinandersetzungen, da die Burg auf Besitz der Propstei Michelstadt gebaut wurde, die 1114 zur ersten Zerstörung der Burganlage führten. Die Wiederaufbauten begannen nach 1125.
Als das Kloster Lorsch 1232 seine Selbstständigkeit einbüßte, wurde sein Besitz zwischen dem Erzstift Mainz und der Pfalzgrafschaft aufgeteilt. Die Burg Windeck kam zunächst an die Pfalzgrafschaft und wurde schließlich 1344 nach mehreren Wechseln zwischen Pfalz und Mainz endgültig der Pfalz zugeschlagen. Auf der Burg selbst saß kein Adelsgeschlecht, sondern vom Pfalzgrafen ernannte Burgmänner.
Im 30-jährigen Krieg (1618 - 1648) litt die Burg so sehr, dass im Jahr 1663 Ausbesserungsarbeiten dringend nötig waren.
1674 wurde die Burg unter dem französischen General Turenne weiter zerstört und in der Folge als unbewohnbar bezeichnet.
1803 ging die Windeck aus dem Besitz der Kurpfalz an den badischen Staat über, der die Ruine 1900 an den Grafen von Berckheim verkaufte, dem in Weinheim u. a. das Schloss mit dem Schlosspark gehörte. Graf Berckheim ließ das Mauerwerk sichern und teilweise wiederherstellen.
Seit 1978 ist die Burg Windeck im Besitz der Stadt Weinheim, die umfangreiche Sicherungsmaßnahmen durchführen ließ.
Von den Bauten des 12. Jahrhunderts ist kaum etwas erhalten.
Der 28 m hohe Bergfried, vermutlich ein Bau des 14. Jahrhunderts, ist der am besten erhaltene Bauteil der Anlage. Der ursprüngliche Zugang über das Burgtor war kleiner und nicht über eine Treppe, sondern nur über Leitern erreichbar. Im Fußboden befindet sich das „Angstloch“, der Eingang zum 11 m tiefen Verlies.
Im Burghof wurde bei den Restaurierungsarbeiten der alte Brunnen aufgedeckt. Er ist 26 m tief in den Felsen gebohrt.