Im Jahr 1962, also vor 50 Jahren (mein Gott, wie die Zeit vergeht), war ich mit meiner Schulklasse dort. Es waren zwei schöne und erlebnisreiche Wochen.
Mit unserer Lehrerin und unserm Lehrer unternahmen wir jeden Tag Wanderungen oder Ausfahrten.
Sie hielten uns aber auch zackig auf Trab!
Jeder Tag begann mit Morgengymnastik im Burghof und anschließenden Runden laufen um die Burg, innerhalb der Mauern.
Diese Runden mussten wir auch manchmal als Strafe drehen, z. B. nachts, wenn wir beim „herumgeistern“ erwischt wurden.
Die Klasse wurde in Gruppen aufgeteilt. So waren wir also 4 Burgfräulein, 4 Knappen, 4 Junker, 4 Pagen, 5 Edelfräulein, 5 Zofen, 5 Ritter und 5 Hofdamen. Ich gehörte zu den Hofdamen.
Jede Gruppe schrieb abwechselnd Tagebuch. Dieses mussten wir nach unserem Schullandheim-Aufenthalt in der Klasse nachschreiben. Die Blätter wurden dann von unseren Jungs im Werken-Unterricht zu einem Buch gebunden.
Gerne schaue ich heute in dieses Tagebuch und schmunzle über die von Hand gezeichneten Skizzen, die mittels Umdrucktechnik vervielfältigt wurden.
06.07.2010
Am 6. Juli 2010 besuchte ich die Marienburg. Ich war neugierig, wie sie 48 Jahre nach meinem Schullandheim-Aufenthalt, aussieht. Ich stellte fest, es hat sich fast überhaupt nichts geändert, abgesehen von einigen Freizeit-Einrichtungen wie z. B. den Grillplatz.
06.07.2010
Die Geschichte der Burg.
935 |
Magdeburger Turnierbücher nennen erstmals die Herren Ahelfingen |
1050 |
Erbauung der Burg durch die Hohenstaufen |
1300 |
Die Ritter von Seckendorf erwerben Burg und Herrschaft |
1368 |
Graf Eberhard Greiner von Württemberg übernimmt die Burg |
1415 |
Die Burg wird Eigentum der Edlen von Hürnheim |
1551 |
Die Grafen von Fugger aus Augsburg erwerben die Burg |
1822 |
Am 26. Mai Turmbrand durch Blitzschlag |
1838 |
Das Königreich Württemberg erwirbt die Burg |
1841 - 1849 |
Abbruch von Burgkapelle, Kavaliersbau, Gesindehaus und Zehentscheuer |
1903 |
Die Wandervögel (Jugendbewegung des Deutschen Reiches) kommen auf die Burg |
1928 |
Der Bund Neudeutschland (ND) pachtet die Burg |
1936 |
Der ND wird von den Nationalsozialisten verboten, die Burg besetzt und für die Hitlerjugend (HJ) verwendet |
1945 |
Das Korps der "Französischen Freiwilligen" unter General Besson wird einquartiert |
1946 |
Der Bund Neudeutschland kann auf die Burg zurückkehren |
1956 |
Gestaltung der Turmkapelle durch Sieger Köder. Es findet ein großes Europalager mit Teilnehmern aus 10 Nationen statt |
1966 |
Der Neubau wird erstellt |
seit 1966 |
Nutzung der Burg als Jugendbildungs- und Freizeitstätte der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) |
1993 - 1994 |
Der Küchenbereich wird umgebaut. Die Burg bekommt eine moderne Großküche |
1997 |
Arbeitseinsatz der KSJ zur Neugestaltung des Treppenturms |
1998 |
Renovation der ehem. Sakristei durch den ND Ellwangen |
1999 |
Neugestaltung des Rittersaals durch die KSJ |
2000 |
Sanierung des Bergfried, der nun wieder bestiegen werden kann |
Fotos (c) Traudi