*) wird deshalb so genanant, weil Carcassonne bis zur Erfindung der Kanone als uneinnehmbar galt.
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Die Altstadt von Carcassonne ist vor allem bekannt als die befestigte Stadt des Mittelalters. Schon seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. besiedelten Menschen diesen Gebirgsvorsprung.
Zuerst wurde sie eine gallische Siedlung, später eine Römerstadt, die seit dem 3./4. Jahrhundert n. Chr. über eine Stadtmauer verfügte.
Das Schloss, das im 12. Jahrhundert von den Vicomtes Trencavel erbaut wurde findet man an der westlichen Seite der ursprünglichen Befestigungsanlage.
Zu Beginn des 13. Jahrhundert wurde Caracassonne während des Albigenserkreuzzugs von Simon de Montfort eingenommen. Im Verlauf dieses Jahrhunderts wurde die äußere Ringmauer angelegt und die innere Befestigungsanlage modernisiert. Die Stadt wurde so zu einer uneinnehmbaren Festung.
Im Jahre 1659, nach der Unterzeichnung des Pyrenäenvertrags, verlor Carcassonne seine strategische Bedeutung. Die Burg, sowie die Stadtmauern wurden nicht mehr unterhalten. Die Cité verfiel, sie war schon bald eine Geisterstadt.
Als um 1830 alle Dächer der Festung eingebrochen und die Mauern gefährlich verfallen waren, wollte die Regierung alles einebnen lassen. Aber es taten sich drei Leute zusammen und retteten die Festung. Es waren der Archäologe Jean Pierre Cros-Mayrevieille, der Schriftsteller Prosper Merlmee (er war auch Inspekteur für öffentliche Bauten) und der Restaurator Viollet-le-Duc.
Es gelang ihnen im letzten Moment, die Regierung König Ludwigs zu überzeugen, die Abbrucharbeiten, die bereits begonnen haben, zu stoppen.
Etwa 30 % der Cité von heute, hauptsächlich die Dächer, sind das Werk von Viollet-le-Duc. Es gab aber auch Streit wegen der Dächer und Zinnen, weil diese ursprünglich aus roten Ziegeln und nicht aus Schiefer waren. Diese Unstimmigkeiten sind jedoch entschuldbar, wenn man bedenkt, dass es die Cité de Carcassonne überhaupt nicht mehr gäbe, wenn nicht jene Männer gewesen wären.
Heute ist sie Teil des Weltkulturerbes der UNESCO.
Als ich diese gigantische Burganlage sah, war ich überwältigt. Meine Vorstellungen wurden bei Weitem übertroffen.
Allein der mächtige Doppelring zinnenbewehrter Mauern misst 3 km und hat mächtige 52 Türme – ein unvergesslicher Anblick!
Carcassonne besteht aus zwei Orten: La Cité nennt sich die Altstadt auf dem Berg. Sie blickt herunter auf die Ville Basse, die Unterstadt am linken Ufer der Aude.
Dass in der Altstadt bei diesem täglich herrschenden Tourismus tatsächlich Leute wohnen, hat mich schon etwas verwundert. In den engen Gassen reihen sich auf beiden Seiten Souvenirläden, Hotels, Restaurants…
Ein kleines Städtchen mit Schloss, Kathedrale und Marktplatz.
20.06.2011