In den Jahren 1230/1231 wurde die mächtige Burg vom badischen Markgrafen Hermann V. erbaut.
Sie soll in enger Beziehung mit der zur gleichen Zeit erbauten Burg Ebersberg im heutigen Auenwald und der Burg in Besigheim gestanden haben. Die Maße, Einrichtungen und vorhandenen Steinmetzzeichen der drei Burgen stimmen überein.
Im Mittelalter waren die Verwaltungszentren meist in Burgen gelegen. So war auch die Burg Reichenberg eine so genannte Ministerialburg. Schon 1230 werden die Ritter Wolfram und Berthold von Reichenberg genannt. Reichenberg war demnach Amtssitz und somit auch das Verwaltungszentrum der umliegenden Gebiete.
Im 19. Jahrhundert war die Burg Sitz des Forstamtes des Landes Württemberg, u. a. war von 1822 bis 1833 Karl Schiller – ein Sohn Friedrich Schillers − dort als Revierförster tätig.
1888 wurde die Burg an die Samariterstiftung verpachtet, die dort eine soziale Einrichtungen zur Versorgung von behinderten Menschen betrieb. 1929 hatte die Samariterstiftung das Schloss Grafeneck bei Gomadingen erworben und das Heim dorthin hinverlegt.
1930 wurde die Burg an die Evangelische Gesellschaft Stuttgart verpachtet, die dort bis in die fünfziger Jahre hinein eine Auffangstelle für Stuttgarter Prostituierte betrieb (die Prostitution war aufgrund der allgemeinen Not nach dem Ersten Weltkrieg in Stuttgart stark angestiegen). Anschließend war das Heim in der Regie der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart wieder ein Heim für behinderte Menschen.
Seit 2007 wird das Heim von der Paulinenpflege Winnenden e. V. betrieben.
Der Öffentlichkeit sind Teile der Burg zugänglich wie zum Beispiel die Nikolaus-Kapelle, der Wehrgang und der Bergfried mit 4 m dicken Mauern sowie das Verlies.
Quelle (Wikipedia)
Mai 2015