Man sieht schon von weitem den langgestreckten Bergrücken des 763 m hohen Odilienbergs mit dem Kloster Hohenburg.
Der Odilienberg wird der „Heilige Berg des Elsass“ genannt. Es ist ein bedeutender
Wallfahrtsort.
Die heilige Odilia ist die Schutzpatronin des Elsass. Ihre Statue steht hoch oben, Elsass und die Leute segnend.
Ihr Vater Herzog Attich (auch: Eticho) baute hier im 7. Jahrhundert sein erstes Schloss. Um das Jahr 700 wurde das Kloster gegründet.
Die Legende
Die fränkische Herzogstochter Odilia soll der Legende nach blind zur Welt gekommen sein. Geboren ist sie um das Jahr 660 möglicherweise sogar auf
diesem Berg. Ihr Vater Attich wollte das behinderte Kind verstoßen oder gar töten lassen, die Mutter Bereswinda aber hatte ein Einsehen und brachte das Kind in einem Kloster in Sicherheit. Ihr
fester Glaube an Gott half Odilia zurück ins Leben: Das Augenlicht erhielt das Mädchen mit seiner Taufe geschenkt. Ihr Bruder ließ sie nach Jahren wieder nach Hause holen.
Noch heute erinnert die Inschrift über dem Eingangstor an Ihr einflussreiches Wirken: „Hier blühte einst die heilige Äbtissin Odilia, hier waltet sie immerfort als Mutter des Elsass.“
Im 12. Jahrhundert war die Blütezeit des Klosters.
Das Kloster wurde nach mehreren Plünderungen und Bränden Ende des 17. Jahrhunderts wiederaufgebaut.
Die Zufahrtsstraße windet sich in langen Kurven durch die Wälder. Immer wieder passiert die Straße einen Mauerwall: die Heidenmauer. Sie ist eine über 10 km lange, teilweise bis zu 3 m hohe Steinmauer rund um den höchsten Teil des Odilienberges. Leider weiß man nicht, wie alt sie ist. Es wird vermutet, dass sie von keltischen Stämmen 1000 v. Chr. (nach neueren Forschungen 400 v. Chr.) als Fliehburg errichtet und im 4. Jahrhundert n. Chr. erneuert wurde. Auch wurde die Mauer während des Mittelalters als Steinbruch zum Bau der umliegenden Burgen und Klöster verwendet.
Unterhalb des Klosters befindet sich ein Kreuzweg. In den Felsen sind Reliefs der Stationen zu sehen. Hier die ersten beiden.
Seit dem Mittelalter finden regelmäßig Wallfahrten statt.
Viele Pilger waren an diesem Ort. Einer der bekanntesten war Papst Johannes Paul II.
Garten mit der Statue der hl. Odilia.
Statuen von ihr zeigen sie mit dem Abtistinnenstab und einem aufgeschlagenen Buch, auf dem Augen abgebildet sind.
Sie wurde über einem alten Kultplatz und einem zu Heilzwecken genutzten Schalenstein erbaut.
Sie ist dem Erzengel Michael geweiht.
Man findet ein Mosaik, das den heiligen Michael mit dem Drachen. Auch eine Darstellung des Mont St. Michel in der Bretagne.
Die Quelle befindet sich unterhalb des Klosters.
Die Geschichte berichtet, dass Odilia eines Tages auf dem Weg zur Abtei einen von Müdigkeit und Durst befallenen Leprakranken liegen sah. Nicht wissend, wie sie diesem Unglücklichen helfen konnte, schlug sie mit ihrem Stock auf den Felsen, an den sich der Unglückliche angelehnt hatte.
Daraufhin sprudelte aus dem Stein eine klare Quelle, die den Namen der Heiligen erhielt.
Viele Pilger und Gläubige benetzen sich ihre Augen und füllen das Wasser in Flaschen und Kanister ab und trinken es.
Die Grabstätte der heiligen Odilia.
In diesem Sarkophag ruhen ihre Gebeine.
Im gleichen Raum sind Bilder zu sehen aus dem Leben der hl. Odilia.
Das Bild über dem Eingang zeigt sie mit dem Leprakranken und wie sie mit dem Stock an den Stein schlägt.
Kurz wäre noch darauf hinzuweisen, dass in meiner näheren Umgebung, in Plochingen, die Ottilienkapelle steht. Ich habe darüber hier berichtet (runterscrollen).
Und hier habe ich noch ein sehr schönes Video für euch.
September 2017 |