Von der ehemaligen spätmittelalterlichen Adelsburg sind heute nur noch der mächtige Wohnturm, Reste der Umfassungsmauer mit einem dreiviertelrunden Schalenturm sowie die renovierte Burgkapelle aus der Zeit von 1356 erhalten.
Der Turm hat einen quadratischen Grundriss mit einer Seitenlänge von etwa 20 Meter und ist etwa 25 Meter hoch.
Die Herren von Nußberg, die urkundlich seit der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts nachzuweisen sind, waren ursprünglich Ministeriale der Grafen von Bogen. Nach dem Aussterben der Grafen 1242 kommen sie unter die Oberhoheit der Wittelsbacher, auch unter ihnen zählten die Herren von Nußberg zu den angesehensten Rittergeschlechtern des Bayerischen Waldes. So übertrug 1360 Herzog Albrecht I. von Niederbayern-Straubing der Familie das Marschallamt in Niederbayern als erbliches Lehen.
Von 1340 bis 1350 ließ Konrad von Nußberg die Burg Neunußberg erbauen. Die Familie verließ daraufhin den bisherigen Stammsitz auf Burg Altnußberg.
1466 schlossen sich 41 Edelleute des Bayerischen Waldes zur Wahrung ihrer Rechte gegen den Herzog Albrecht IV. (1465–1508) zusammen. Die Mitglieder dieses Bundes nannten sich nach dem Bock in ihrem Wappen „Böckler“. Zu ihnen gehörten auch Warmund und Konrad von Nußberg. Ein Feldzug Herzog Albrechts IV. 1468/1469 brachte dem Bund im Böcklerkrieg eine vernichtende Niederlage ein.
Aufgrund der Niederlage mussten Warmund und Konrad Burg Neunußberg an den Herzog verkaufen, Warmund 1469 gegen eine jährliche Rente, Konrad 1470 gegen das kleine Schloss Linden.
Im Jahr 1564 zerstörte ein Blitzschlag die Burg, die nach dem Aussterben der Herren von Nußberg 1569, mit ihren restlichen Besitzungen als Ruine an die Wittelsbacher kam.
Bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde die militärisch nutzlose Anlage nicht mehr bewohnt und verfiel.
Seit 1889 ist die Burg im Besitz der Sektion Viechtach des Bayerischen Wald-Vereins
Heute sind noch erhalten: der Wohnturm, ein Schalenturm, Reste der Ringmauer, die Burgkapelle.
Juli 2017