Mit der zu Beginn des 12. Jahrhundert einsetzenden zweiten Etappe der deutschen Ostkolonisation und der damit verbundene Gebietsaufteilung begann der Bau von Burgen, Festungen, Rittersitzen und Klöstern entlang der Zwickauer Mulde.
Schloss Wolkenburg wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhundert als mittelalterliche Burganlage errichtet. Es umfasst ein Areal von 75 x 50 m und bildet eine ovale und geschlossene Form.
Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Besitzer der Burg sehr häufig, bis 1627 der Kauf durch die Familie Einsiedel erfolgte. Schloss Wolkenburg blieb im Besitz der Grafen von Einsiedel bis zur Bodenreform 1945. Mit der Bodenreform ging das Schloss in das Eigentum der Gemeinde Wolkenburg über und seit dem Jahr 2000 ist die Stadt Limbach-Oberfrohna Eigentümerin der Schlossanlage.
Die größten baulichen Veränderungen erfuhr die Burg in den Jahren 1694-1700, als die Anlage zum Schloss umgebaut bzw. erweitert wurde. Im Zuge dieser Arbeiten wurde gleichzeitig der Schlosspark als Renaissancegarten angelegt.
Unter Graf Detlev Carl von Einsiedel (1737-1810) erfolgten in den Jahren 1760-1810 weitere baulichen Veränderungen. So entstanden in dieser Zeit u. a. der Festsaal im klassizistischen Stil und die im neogotischen Stil angelegte zweigeschossige Bibliothek.
(Quelle: Info-Tafel am Schloss)
Gleichzeitig wurde der Park im englischen Stil umgestaltet. In dieser Phase erfolgte auch die Aufstellung zahlreicher Lauchhammer-Eisenkunstgussplastiken im Schlosspark, die technische Meisterleistungen ihrer Zeit und heute zu einem wertvollen Kulturgut geworden sind. Sie sind im Schloss zu bewundern. Der damalige Besitzer Detlev Carl Graf von Einsiedel ließ sie im 18. und 19. Jahrhundert nach antiken Vorbildern gießen.
Der eiserne Apoll von Belvedere allerdings steht im Schlosspark, während sein Marmor-Original im Vatikan zu bestaunen ist.
Die am Fuße des Schlosses erbaute Sankt Mauritiuskirche gilt als die schönste klassizistische Dorfkirche in Sachsen. Sie wurde in den Jahren 1794-1804 durch den Hofbaumeister
Giesel aus Dresden nach Wünschen des Detlev Carl Graf von Einsiedel errichtet. Sie löste die im Grundbestand romanische Kirche auf dem Friedhof ab, deren Chorraum dann zur gräflichen
Beerdigungsstätte wurde und heute als Friedhofskapelle dient.