Die Burg verkörpert hoch über der Alb, auf dem Zollerberg, das romantische Bild einer Burg.
Das Geschlecht der Zollern, das 1061 in die Geschichte trat, hatte sich hier eine Burg gebaut.
1423 wurde sie durch die schwäbischen Reichsstädte zerstört. Die Zollern zogen aus diesem Grund dann nach Hechingen um. Ein Neubau erfolgte 1454-1461. Die Festung wurde 1617-1633 ausgebaut.
Österreich erstritt sich gegen die Preußen die Burg, die nach dessen Rückzug 1771 verfiel.
Der junge Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen, der auf einer Reise 1819 die Burg – oder was davon noch übrig war – besuchte, konnte nicht widerstehen, das Stammschloss seiner Vorfahren wiedererstehen zu lassen. Er erfüllte sich seinen Traum als König Friedrich Wilhelm IV. viele Jahre später (1850). Er war ja nun auch Herrscher über die hohenzollerischen Lande.
Die Geschichte
Die Grafen von Zollern
Fast vier Jahrzehnte lang war Friedrich der Große selbst - oder präziser ausgedrückt: sein Sarg - die bedeutendste Attraktion der Burg Hohenzollern.
Der Sarg des "Alten Fritz" war ebenso wie der seines Vaters, des Königs Friedrich Wilhelm I., von 1952 an in der evangelischen Christuskapellt der Burg aufgestellt.
Nach der Deutschen Einheit wurden die beiden Särge im Jahre 1991 nach Potsdam überführt - dem testamentarischen Wunsch Friedrichs des Großen entsprechend.
Der Fall machte nicht nur weltweit Schlagzeilen, sondern ging sogar in die Kriminalgeschichte ein: In der Nacht vom 30. auf den 31. Juli 1953 drang ein Dieb in die Schatzkammer der Burg Hohenzollern ein und plünderte die preußischen Kronjuwelen. Der sich selbst gern als Gentleman-Einbrecher sehende Paul Falk hatte die Tat sorgfältig vorbereitet. Er suchte den Zugang nicht über das Adlertor, das nachts natürlich fest geschlossen war, sondern kletterte mit Hilfe zweier aneinander gebundener Leitern über die Burgmauer. Von dort gelangte er bequem in den Innenhof. Die ebenerdig zum Schlosshof in der früheren Schlossküche eingerichtete Schatzkammer bereitete keine Probleme, sie war weder bewacht, noch verfügte sie über eine Alarmanlage.
Als die Tat in den frühen Morgenstunden entdeckt wurde, war die Panzertür verschlossen und unversehrt. Falk hatte an einem vergitterten Fenster zwei der Stäbe durchgesägt und war durch die schmale Öffnung geschlüpft. In aller Ruhe konnte sich Falk aus den Vitrinen bedienen. Das Diebesgut verpackte er in einem Zementsack und seilte es über die Burgmauer ab. Dann vergrub er den Sack mit der Beute und schlenderte am Morgen, die ausschwärmenden Polizeibeamten freundlich grüßend, zum Hechinger Bahnhof.
Am 12. März 1954 ging der Juwelen-Dieb den Beamten am Frankfurter Bahnhof ins Netz. Einen guten Teil der Beute hatte Falk allerdings bereits einschmelzen lassen oder einfach in den Main geworfen.
Vor dem Landgericht in Hechingen wurde Falk der Prozess gemacht. Die Richter hörten geduldig zu - und schickten Falk für sechs Jahre ins Zuchthaus.
Heute sind Bewachung und Sicherheitsanlage mittlerweile längst auf einem Stand, der eine Wiederholung der Falkschen Tat nicht mehr zulässt.
Die Krone blieb zurück.
Die Liste der Kostbarkeiten, die Paul Falk vor fast 60 Jahren im Zementsack aus der Schatzkammer der Burg Hohenzollern mitgehen ließ, ist ziemlich lang. Unter den geraubten Kostbarkeiten finden sich unter anderem sechs Tabatieren Friedrichs des Großen, reich mit Brillanten besetzt, ein preußischer Feldmarschallstab mit Rubinen und Brillanten oder auch das Taufgeschenk Königin Viktorias an den späteren Kaiser Wilhelm II, bestehend aus goldenen Dessertlöffeln, goldenen Dessertgabeln, goldenen Obstmessern und goldenen Bechern.
Verschont allerdings blieb nicht nur jene berühmte Tabaksdose, die dem Alten Fritz einst bei Kunersdorf das Leben gerettet hatte, sondern auch die 1889 angefertigte, mit Edelsteinen und Perlen besetzte preußische Königskrone aus schwerem Gold. „Aus Pietät", so zumindest sagte Falk später vor Gericht aus.
Die Krone, jenes letzte Symbol eines zerschlagenen Preußens, wollte er - als Preuße - nicht stehlen. Manche hätten ihn dafür ausgelacht, manchen einen guten Kerl genannt: „Man kann es eben niemandem rechtmachen."
24.04.2010