Hoch über dem Kochertal bei Schwäbisch Hall trohnt das Kloster Großcomburg.
Die ausgedehnte burgartige Anlage ist ein großartiges Ensemble von Mauern, Türmen, Kapellen und Gebäuden unterschiedlichster Stilepochen.
Der 420 Meter lange Wehrgang ist umlaufend begehbar und bietet wunderbare Durchblicke auf die Stadt.
Schon beim Eintreten beginnt eine Zeitreise: vom barocken Zwingertor zum romanischen Torbau der Michaeliskirche, dann zur barocken Dekanei und zur Sechseckkapelle, die auch Erhardskapelle genannt wird.
Die Klostermauer aus dem 16. Jahrhundert war nicht zur Verteidigung gedacht. Der Probst Erasmus Neustetter ließ die mächtige Ringmauer mit Wehrgang errichten. Ihre Rundtürme stellen einen festungsartigen Eindruck dar.
Noch bevor man durch das Eingangstor geht, sieht man links an der Klostermauer das Wappen des Propsts Seyfried von Holtz. Darauf ist u. a. eine Truhe zu sehen.
Daneben befindet sich eine Figur mit entblößtem Hintern (schwäbisch: „Fiedle“), das „Lecksfiedle“. Der Turm in der Ringmauer ist danach benannt. Geht man dem Wehrgang entlang, kommt man an diesem Turm vorbei.
Die Sechseckkapelle
Dieser romanische Bau wurde um 1230 errichtet.
Seine ursprüngliche Funktion ist rätselhaft. Vermutlich wollte der Baumeister den Übergang zwischen den zwei Treppen des Geländes kaschieren und baute daher über die Stufen eine Kapelle, die auf die Höhe des Kirchenportals führt.
Der Kreuzgang
(12. Jahrhundert)
Neben seiner Funktion als Verbindung zwischen den einzelnen Gebäudetrakten diente er den Möönchen als Meditations- und Begegnungsort.
Er wurde auch als Grablege genutzt.
Innerhalb der Klosteranlage tauchen immer wieder Wappen mit einem Löwenkopf, der auf die Spitze eines Sparrens beißt, auf.
Auf diesem Bild am Eingang der Probstei kann man ihn im linken Wappen sehen. Es ist das Stiftswappen der Comburg.
Das rechte Wappen ist das Familienwappen der Neustetter gen. Stürmer
Juli 2018