Die Burg Eisenberg ist die Ruine einer mittelalterlichen Höhenburg auf dem Isenberch, einem 1055 m hohen Vorberg der Tannheimer Berge, vier Kilometer nördlich von Pfronten. Die Burgruine bildet zusammen mit der Burg Hohenfreyberg eine landschaftsbeherrschende und weithin sichtbare Burgengruppe.
Die Burg Eisenberg ließ Peter von Hohenegg um 1315 auf einem exponierten Gipfel erbauen. Sie besaß die Gestalt einer „Mantelmauerburg“. Der höchste Punkt des Berges wurde eiförmig von einer hohen Mauer umfriedet. Diese Mauer besaß damals zwar noch nicht die heutige Höhe, umschloss aber „wie ein Mantel“ zwei Palasbauten und die Kapelle.
Im Jahr 1382 mussten die Hohenegger die Veste an den österreichischen Herzog Leopold III. von Habsburg veräußern, der die Burg und die Herrschaft bald danach als Lehen an Friedrich von Freyberg, den Schwiegersohn des letzten edelfreien Burgherren Berthold von Hohenegg, vergab.
Um 1500 wurde die Burganlage wehrtechnisch verstärkt: Die Hauptburg bekam einen schmalen Zwinger, das Ostende versah man mit einer Bastion. Auch die Vorburg bekam Flankierungstürme und einen Auslugturm.
Nach dem Bauernkrieg kam es 1525 zu weiteren Baumaßnahmen. Die Innenbauten in der Hauptburg wurden gemeinsam mit der Mantelmauer erhöht. Die Mantelmauer erhielt ihren heutigen, einst begehbaren Zinnenkranz. Ein neuer Treppenturm erschloss den Nordpalas.
Neben dem Westtor wurden eine Back- und Badestube installiert.
Die Wasserversorgung erfolgte über eine Tankzisterne sowie Eselstransporte.
Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges teilte Eisenberg das Schicksal ihrer Nachbarburg Hohenfreyberg. Im September 1646 beschloss die Tiroler Landesregierung – angesichts der Bedrohung durch das anrückende protestantische Heer (Schweden und Franzosen) – die Aufgabe ihrer Allgäuer Vorposten. Die Burgen wurden geräumt und in Brand gesteckt, sie sollten den Angreifern nicht intakt in die Hände fallen. Da die Protestanten kurz darauf ihre Marschrichtung änderten, war die Opferung der Wehranlagen zwecklos. Beide Burgen sind seitdem unbewohnte Ruinen.
Die Ruine Eisenberg verblieb bis 1952 im Besitz der Familie von Freyberg-Eisenberg zu Eisenberg. In diesem Jahr starb die letzte Trägerin dieses alten Namens.
1980 kaufte die Gemeinde Eisenberg die Ruinenreste, um bereits ein Jahr später zusammen mit dem Verein zur Erhaltung der Burg Eisenberg mit der Sanierung zu beginnen.
Juni 2022