
Im Lieblichen Taubertal in der Nähe von Wertheim liegt die ehemalige Zisterzienserabtei Bronnbach. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert.
Der heilige Bernhard von Clairvaux sprach während seines Aufenthalts in Wertheim auf seiner Pilgerreise im Jahr 1146: „Auch dort wird ein Kloster meines Ordens gegründet werden.“ Noch zu seinen Lebzeiten ging diese Weissagung des berühmten Abtes in Erfüllung, weil einige fränkische Edelleute beschlossen hatten, ein Zisterzienserkloster zu stiften.

Die Orangerie
In den Jahren 1773 bis 1775 wurde für frostempfindliche Pflanzen die Orangerie errichtet.
Es zeigt ein von Abt Ambrosius Balbus angefertigtes Wandbild, das vermutlich größte Fresko im Außenbereich nördlich der Alpen.
Das Bild, eine zum Teil freskale Kalkmalerei, mit seinen allegorischen Darstellungen verherrlicht über eine Breite von 20 Metern Breite und 4,5 Metern Höhe das vom Abt geführte Kloster als paradiesischen Kosmos. In der Mitte befindet sich das Wappen des Abtes; die Frauen zu beiden Seiten der Pyramide stellen den Frühling (Blumen) und den Herbst (Früchte) dar. Der Sommer (Erntefest der Musikanten) und der Winter (holztragende Gestalten) befinden sich unterhalb der beiden Baldachine am Ende des Freskos. Diese Verbindung zwischen den Jahreszeiten stellt einen Bezug zu der tragenden Säule des zisterziensischen Klosterlebens, der Landwirtschaft, dar. Das Wandbild wurde 1938, 1947 und 2003 bis 2005 restauriert.
Ab 1948 wurde die Orangerie als Wohnung für Flüchtlinge des Zweiten Weltkriegs genutzt. Hierbei wurden die Glasfenster entfernt – ein Schritt, der bei der Restaurierung 2005 wieder rückgängig gemacht wurde. Seit 2018 befindet sich in der Orangerie ein Restaurant und das Klostercafé. Seitlich befindet sich der Biergarten.

Das Refektorium schließt sich als mittlerer von drei Baukörpern an den Kreuzgang an.
Der ehemalige Speiseaal der Mönche, der nach Bernhard von Clairvaux genannte Bernhardsaal befindet sich heute im
Erdgeschoss.
Eine Etage höher befindet sich der barocke Josephsaal.
(Fotos und Beschreibung der Säle im 2. Teil).

Der Kreuzgang
diente als Verbindungsgang zwischen den einzelnen Teilen der Klausur. Es fanden aber auch religiöse Handlungen statt wie zum Beispiel Lesungen oder Fußwaschungen.

Das Brunnenhaus
liegt an der für die Zisterzienser typischen Stelle gegenüber dem Herrenrefektorium im Südflügel des Kreuzgangs.
Es wurde 1411 an der Stelle des wohl romanischen Brunnenhauses errichtet.
Der Kapitelsaal
Der Kapitelsaal ist ein neunjochiger Saal mit vier mittleren monolithischen Säulen und Kreuzgewölbe mit breiten Rippen, die Kapitelle entsprechen der elsässisch-lothringischen Bauornamentik der Zeit nach 1150.
3. Foto: Zwillingsfenster im Kreuzgang zum Kapitelsaal. Doppelsäulen mit floral verzierten Kapitellen und "Zehen" an den Basen.

Der barocke Abteigarten
befindet sich westlich der Klausurgebäude und wurde ab 1678 mit dem Bau der Balustrade zu einem kleinen, aber repräsentativen Barockgarten umgestaltet.
Als Zentrum installierte man um 1715 einen Schalenbrunnen, später kamen steinerne Figuren hinzu. Es sind Darstellungen der Erdteile, Jahreszeiten und Musikanten.
Ab 1740 wurde der Abteigarten immer wieder umgestaltet.
*** Fortsetzung folgt ***
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Brigitte H. (Freitag, 25 April 2025 21:36)
Liebe Traudi,
von dem Kloster bin ich heute noch begeistert. Schöne Aufnahmen, besonders die Detailaufnahmen gefallen mir. Das ein oder andere übersah ich, freue mich auf den zweiten Teil.
Liebe Grüße Brigitte