Leonberg liegt etwa 13 Kilometer westlich der Landeshauptstadt Stuttgart. Leonberg ist nach Sindelfingen und Böblingen die drittgrößte Stadt des Landkreises Böblingen.
Der Marktplatz ist von Fachwerkhäusern aus dem Spätmittelalter und der Renaissance (15. bis 17. Jahrhundert) umgeben.
Der Marktbrunnen steht inmitten dieser Häuser, auf dem majestätisch der Wäppner auf einer steinernen Säule steht. Jeder soll wissen, wer in der Stadt das Sagen hat, denn hier oben entgeht nichts seinem strengen Blick. Dafür hat er sogar das Visier am Helm seiner Prunkrüstung hochgeklappt, so dass auch sein aufwändig gehaltener Bart sichtbar wird. Er stammt aus dem Jahr 1566 und repräsentiert den Landesherrn Herzog Christoph, der mit seiner rechten Hand ein Zepter hält und mit seiner linken Hand einen Schild auf das Podest stützt.
Die Figur ist eine Kopie, das Original befindet sich im Stadtmuseum.
Das hochgiebelige Alte Rathaus aus dem Spätmittelalter, wurde als „der Bürger Haus“ zwischen 1460 und 1480 gebaut. Es diente als Sitz der Stadtverwaltung und des Gerichts, als Kaufhalle, Tanz- und Fruchtboden. Unter dem Renaissance-Schweifgiebel des Salzhauses lagerte das „weiße Gold“. Im 19. Jahrhundert war der Fruchtboden auch Wäschetrockenplatz und Turnraum für den ersten Leonberger Turnverein. Zum Stadtjubiläum 1998 wurde das Alte Rathaus originalgetreu restauriert.
Das ehemalige Kleine-Leute-Viertel von Weingärtnern, Tagelöhnern, Kleinbauern und Handwerkern ist heute noch ein lebendiges und malerisches Plätzchen.
Hier, hinter der nördlichen Stadtmauer wohnten diese Leute. Wohnung, Stall und Scheune befanden sich meist unter einem Dach.
Ein Beispiel ist dieses Haus mit der Jahreszahl 1586 über dem Türbogen: ehemals unten der Stall, die Wohnung im ersten Stock und unter dem Dach die Scheune; der Giebelverlauf und die Außenwand zeigen, dass es ursprünglich noch kleiner gewesen ist (Grundfläche weniger als 30 qm!)
Universitäts-Zehntscheuer
Das Chorherrenstift Sindelfingen war hier reich begütert.
Graf Eberhard im Bart verlegte es 1477 samt seinen Pfründen nach Tübingen zur finanziellen Ausstattung der neuen Universität. Die Chorherren wurden Professoren.
In diesem Hause verwaltete der Pfleger den Besitz und sammelte Enkünfte (z.B. Pacht, Zehntgelder).
Das Universitätswappen trägt die Jahreszahl 1705.
Schwarzer Adler
Das Steinhaus wurde im Jahr 1351 erstmals erwähnt. Es sicherte den oberen Stadteingang.
Im ersten Stock der Gaststube
verläuft der alte Wehrgang.
Der Schwarze Adler wird immer wieder als Tagungsort des ersten württembergischen Landtags bezeichnet, bei dem die Bürger zum ersten Mal ein Mitspracherecht in der Regierung vertraglich zugesichert bekamen. Mit großer Wahrscheinlichkeit fand dieser Landtag aber 1457 im Leonberger Schloss statt.
Die Stadtkirche, die Johannes dem Täufer geweiht ist, wurde in mehreren Abschnitten gebaut.
Der Gebäudekern entstand vermutlich bald nach der Stadtgründung im 13. Jahrhundert.
An und in der Kirche hat sich ein einzigartiges Ensemble bürgerlicher Grabdenkmäler aus der Zeit der Renaissance erhalten.
In der Kirche und in der Vorhalle gibt es eine Vielzahl von Epitaphen. Wenn Interesse besteht: Hier kann ich interessante Links angeben:
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Elke (Samstag, 28 Dezember 2024 18:28)
Liebe Traudi,
Leonberg ist sogar mir ein Begriff. Aber ich glaube nicht, dass ich mir die Stadt schon einmal wirklich angesehen habe. Das sieht ja wirklich hübsch aus. Danke fürs Zeigen.
Herzliche Grüße und noch ein schönes Wochenende aus einem sehr kalten Frankfurt
Elke
aufden2tenblick (Sonntag, 29 Dezember 2024 13:21)
Ich habe in SIFI einmal gearbeitet, aber bin nicht weit herumgekommen, um mir mehr anzusehen. In SHA war ich und Leonberg ist ja auch eine Bausparkassenstadt, daher ein Name der geläufig ist. So schönes Fachwerk, das macht es heimelig. Viel sehenswerter als die Einheitsbetonbauten von heute!
Das kleine Arbeiterhäuschen wäre prima für mich. Mit kleinem Garten dahinter und bitte am Stadtrand! ;-)
Liebe Grüße,
Syntaxia
Birte (Sonntag, 29 Dezember 2024 13:27)
Ich glaube, in Leonberg war ich nie in meiner Stuttgarter Zeit. Ganz sicher bin ich mir da nicht.
Ein hübsches Städtchen. Fachwerk sieht einfach immer schön aus.
Helga (Montag, 30 Dezember 2024 20:04)
Liebe Traudi,
super Fotos und Beschreinungen von Leonberg.Das kleine super renovierte Häuschen mit der Jahreszahl 1586 spricht mich besonders an. Die Urgroßeltern meines Mannes hatten auch ein Mini-Häuschen mit Stall, das WC außen dran,allerdings hier auf dem Dorf.
Die Zeiten ändern sich so schnell, nun ist dieses Jahr fast schon wieder Geschichte. Danke für deine treuen Besuche und unseren netten Austausch in diesem Jahr wieder.
Auch ich wünsche dir einen sanften Rutsch hinüber und ein glückliches und vor allem gesundes 2025.
Alles Liebe ,
Gruß Helga
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Brigitte (Montag, 30 Dezember 2024 22:24)
Liebe Traudi,
unser Baden W. hat viele schöne Orte, Leonberg gefällt mir und auch mir gefällt dieses Haus aus 1586.
Wünsche Dir einen guten Start ins Neue Jahr, ein gesundes Jahr und viele weitere Besuche die Du uns zeigen kannst.
Liebe Grüße Brigitte