Der Hoppenlaufriedhof ist der älteste noch erhaltene Friedhof Stuttgarts.
Er wurde im Jahr 1626 gegründet nach einer Grundstücksschenkung durch Johann Kercher. Der Name bezieht sich auf eine alte, seit 1286 nachweisbare Flurbezeichnung.
1628 wurde Kercher als Erster dort beerdigt;
bis 1824 war der Friedhof auf etwa 7000 Grabstätten erweitert.
Seinen heutigen Namen erhielt er erst 1828. Die letzte Erdbestattung fand 1880 statt.
Der Friedhof verfügt über einen eigenen jüdischen Teil, der 1882 geschlossen wurde.
1951 wurde mit der letzten Urnenbestattung der Friedhofsbetrieb eingestellt. Als ein Jahr später durch den Bau des Max-Kade-Hauses der älteste Teil aufgegeben wurde, geschah dies mit Genehmigung des Denkmalschutzamtes.
Anlässlich der Bundesgartenschau 1961 wurde der Friedhof zu einer Parkanlage umgestaltet. Von der historischen Prägung blieb wenig erhalten. Die Grabsteine wurden zumeist von ihrem ursprünglichen Platz entfernt, um sie in eine neue Anordnung zu bringen. Ebenso wurden zwei Brunnen installiert, die heute noch in Betrieb sind. Außerdem wurde ein Schlechtwetterunterstand für Besucher gebaut. Die Brunnen und der Unterstand sowie die künstlerischen Skulpturen sind zeitgenössisch und im Stil der frühen 1960er Jahre errichtet.
Ein Großteil der Grabmale ist in einem schlechten Zustand. Soweit sie aus Sandstein bestehen, platzen Schichten und Bruchstücke ab. Viele Inschriften sind ausgewaschen und nur noch schwer oder nicht mehr zu entziffern.
Von 2014 bis 2020 wurden die 1674 Grabmale des Friedhofs restauriert zu Gesamtkosten von 1,5 Millionen Euro.
Kommentar schreiben
Elke (Freitag, 01 November 2024 17:45)
Liebe Traudi,
es wäre ja interessant zu erfahren, was diese Flurbezeichnung "Hoppenlau" eigentlich mal bedeutet hat. Ich habe gesehen, dass du den Wikipediatext übernommen hast und die wissen offensichtlich auch nicht mehr. Schade, mich interessiert so etwas immer sehr.
Herzliche Grüße – Elke
Helga (Samstag, 02 November 2024 09:53)
Liebe Traudi,
danke für deinen Bericht und Fotos,den Friedhof kannte ich noch nicht, obwohl ich ja lange im Stuttgarter Raum gewohnt habe. Ja der Sandstein ist porös und es freut mich,dass man so aufwändig restoriert hat.
Ich konnte die letzte Inschrift in den von mir geschaffenem Sandgrabstein kaum noch bewältigen. Heute wird das maschinell mit Schablone gearbeitet, fast alle Grabsteine kommen aus asiatischen Ländern.
Alles Liebe,
Gruß Helga