Heute wird die Weinbergschnecke, die mit dem Wohnmobil auf dem Rücken, gefeiert.
2001 wurde dieser Tag ausgerufen, um das kleine Tier zu ehren, das
ausgewachsen bis zu zehn Zentimeter lang und rund 30 Gramm schwer ist. Sie kann bis zu 8 Jahre alt werden. Auf ihrer Speisekarte stehen vor allem weiche Pflanzenteile (und oft auch meine
blühenden Blumen :-(
Und zur Feier des Tages habe ich noch ein Gedicht von Wilhelm Busch für euch:
Die Schnecken
Rötlich dämmert es im Westen,
Und der laute Tag verklingt,
Nur dass auf den höchsten Ästen
Lieblich noch die Drossel singt.
Jetzt in dichtbelaubten Hecken,
Wo es still verborgen blieb,
Rüstet sich das Volk der Schnecken
Für den nächtlichen Betrieb.
Tastend streckt sich ihr Gehörne.
Schwach nur ist das Augenlicht.
Dennoch schon aus weiter Ferne
Wittern sie ihr Leibgericht.
Schleimig, säumig, aber stete,
Immer auf dem nächsten Pfad,
Finden sie die Gartenbeete
Mit dem schönsten Kopfsalat.
Hier vereint zu ernsten Dingen,
Bis zum Morgensonnenschein,
Nagen sie geheim und dringen
Tief ins grüne Herz hinein.
Darum braucht die Köchin Jettchen
Dieses Kraut nie ohne Arg.
Sorgsam prüft sie jedes Blättchen,
Ob sich nichts darin verbarg.
Sie hat Furcht, den Zorn zu wecken
Ihres lieben gnädigen Herrn.
Kopfsalat, vermischt mit Schnecken,
Mag der alte Kerl nicht gern.
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Morgentau (Mittwoch, 24 Mai 2023 10:39)
Was für ein herrliches Gedicht! Ich kannte es noch nicht, liebe Traudi. Danke dafür!
Ja, früher musste man beim Zubereiten der Gaben des Gartens ganz schön aufpassen. Da gibt es ja auch diese ganz kleinen Schnecken, die man wirklich nur bei genauem Hinsehen fand. Noch schlimmer waren diese Blattläuse oder was das für kleine Viecher waren, die den Blattsalat wie Oregano zierten und die Menschen in Panik geraten ließ, wenn auch nur eine übersehen wurde ... hihi.
Liebe Grüße
Andrea
Fraukografie (Mittwoch, 24 Mai 2023 14:31)
Huhu liebe Traudi,
ein tolles Gedicht. Ich musste doch gerade breit grinsen, als ich es las. :-)
Früher habe ich viel öfter Weinbergschnecken gesehen. Heute leider nur noch selten. Aber tatsächlich ist mir im Tal der Schmetterlinge am Wochenende eine begegnet. Nur fotografiert habe ich sie nicht.
LG Frauke
Elke (Mainzauber) (Freitag, 26 Mai 2023 22:24)
Liebe Traudi,
da ich nun wieder vermehrt Salat aus dem eigenen Garten bzw Hochbeet essen kann, muss ich auch wieder nach entsprechenden "Fleischbeilagen" im Salat suchen. Schlimmer finde ich aber in diesem Jahr den vielen Taubenkot überall. Wenn ich den auf den Salatblättern finde, mag ich die noch nicht mal mehr gewaschen essen. Wir haben derzeit eindeutig zu viele Tauben in den Gärten rund um und natürlich auch im eigenen. - Das Gedicht ist hübsch.
Herzliche Grüße – Elke
Brigitte (Sonntag, 28 Mai 2023 17:35)
Liebe Traudi,
Das Gedicht ist wunderbar und zum schmunzeln. Das Foto gefällt mir sehr, aber in echt mag ich die Nacktschnecken garnicht, da sie einem oft die Arbeit zunichte machen.
Liebe Grüße Brigitte