Auf unserer Rückfahrt von unserer Tagesausfahrt nach Rennes-le-Château zu unserem Urlaubsort Roses (Katalonien) machten wir noch einen Abstecher zur Prieuré de Serrabone.
Es war reine Neugier, was uns da wohl erwarten wird.
Nach einer langen, serpentinenreicher Anfahrt kamen wir oben an.
Das war im Jahr 2008.
Serrabone (auf Katalanisch Serrabona = „Guter Berg“) ist ein ehemaliges, im Jahr 1082 gegründetes Priorat im französischen Département Pyrénées-Orientales, etwa 40 km südwestlich von Perpignan.
Die Kirche liegt mit wenigen Überresten der gleichnamigen Siedlung Boule-d’Amont im Massif des Aspres (‚felsenreich‘) über der Schlucht des Flusses Boulès in 600 Metern Höhe.
Oben angekommen, bewunderten wir zunächst einmal die herrliche Aussicht.
Jedoch waren wir sehr enttäuscht, als wir merkten, dass die Kirche verschlossen war.
Als ich zuhause z. B. bei Wikipedia die Bilder vom Inneren der Kirche sah, wurde mir erst bewusst, was uns entgangen ist.
Dennoch war ich sehr beeindruckt von den interessanten Kapitellen an Nord-Portal:
Portalkapitell links: Thronender Christus
Das linke Kapitell wird in den Quellen als Thronender Christus gedeutet. Dieser sitzt auf der Kapitellecke frontal zum Betrachter in recht kräftiger gedrungener Gestalt, mit nur angedeuteten Armen, um der enorm großen segnenden Hand und dem Buch des Lebens, dass er in der Linken hält, so viel der Platz eben zulässt. Er ist mit einem Chorhemd und einer bis zu den Knien fallenden Stola bekleidet und wird flankiert von Weihrauchfässer schwenkenden Engeln mit pausbäckigen Gesichtern, deren Frisur von einem tiefen Scheitel geteilt wird. Ihre Körper werden jeweils von gekreuzten Flügelpaaren verhüllt. Im oberen Hintergrund sieht man je ein weiteres gekreuztes Flügelpaar, das mit einem Pfauenauge dekoriert ist.
Portalkapitell rechts: Löwe(n)
Das rechte Kapitell zeigt auf seiner Ecke in mittlerer Höhe den frontal zum Betrachter gerichteten Kopf eines Löwen mit einer langhaarigen Mähne und weit aufgerissenem Maul auf einem gemeinsamen Vorderkörper mit zwei Vorderläufen. Zu beiden Seiten dehnt sich hinter dem Vorderkörper jeweils der weitere Körper des Löwen mit zwei Hinterbeinen aus, deren Schwanz sich um den Körper wickelt und am Ende eine Quaste aufweist. Der Untergrund, auf dem die sechs Löwenbeine stehen, zeigt eine rillenförmige schräg nach hinten aufsteigende Struktur. Dies ist ein typisches Merkmal für die Werkstatt, die die Skulpturen von Serrabone geschaffen hat.
Das Motiv des Löwen findet sich in der ganzen Skulptur des Priorats vielfältig wieder. Die Quellen sprechen fast immer von zwei Löwen mit einem gemeinsamen Kopf. Es heißt auch: „paarweise dargestellte Tier habe jeweils nur einen Kopf“. Vielleicht soll aber nur ein Löwe dargestellt sein, der aus jeder Blickrichtung vollständig sichtbar ist.
Die Skulptur des Kapitells zeigt auf den beiden Seiten aber noch weiteres. Hinter dem Körper des oder der Löwen steigen jeweils zwei pflanzliche Ranken seitwärts auf und unterstützen die Kapitellecken mit ihren spiralförmig aufgerollten Enden. Zwischen diesen zeigen sich jeweils ein menschlicher Kopf mit jüngeren Zügen, die wie Atlanten die Kämpferplatte des Kapitells unterstützen. Zwischen den äußeren Spiralen und dem Hinterteil des Löwen zeigt sich jeweils noch ein Kopf, aber der eines Tieres, vielleicht der eines jungen Löwen.
Quelle: Wilkipedia
... und hier ist noch ein sehr interessanter Link
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Frau Mayer (Sonntag, 05 März 2023 11:41)
Servus Traudi, das sind historische Kunstwerke, dazu muss ich immer bedenken mit welchen technischen Hilfsmittel damals gebaut wurde.
Prieuré de Serrabone, davon habe ich noch nie gehört. Danke fürs zeigen.
Lg aus Wien
Helga (Sonntag, 05 März 2023 19:49)
Wow, was für tolle Arbeiten wurden an und in dieser Kirche bewerstelligt. Das Portal an der Nordwand hat auch mich besonders beeindruckt.Danke fürs mitnehmen liebe Traudi.
Eine erfreuliche neue Woche wünscht dir
Helga
https://file1.hpage.com/007968/29/bilder/p1030440(2).jpg
(Meine 1,50m großen Sandsteinlöwen), links daneben mein schon verstorbener Pudel Whoopi.
czoczo (Dienstag, 07 März 2023 07:53)
Hallo Traudi,
Interessante Beitrag!
Den Löwen kann man kaum erkennen aber wer weis den Heute wie damals die Löwen ausgesehen haben ;-)
Tolle Bilder... sind die Bilder echt aus 2008?
Liebe Grüße czoczo
Brigitte (Dienstag, 07 März 2023 23:28)
Liebe Traudi,
faszinierend sind diese Bauten. Das Portal sehr eindrucksvoll und wenn man bedenkt dass es früher nicht diese Hilfsmittel von heute gab. Diesen Menschen gehört meine uneingeschränkte Bewunderung. Lieben Dank für's zeigen.
Liebe Grüße Brigitte