Nun will ich euch nicht länger auf die Folter spannen und euch verraten, wo wir das verzerrte Gesicht gesehen
haben.
Wir unternahmen eine Ausfahrt nach Dörzbach an der Jagst.
Übrigens waren wir schon einmal hier beim Schloss Eyb.
Diesmal wanderten wir hinüber zum anderen Jagst-Ufer, zur Kapelle Sankt Wendel zum Stein.
Der Weg führte an der Jagst entlang an markanten Felsen aus Tuffstein vorbei.
Die Kapelle liegt zwischen einer steilen Felswand und der Jagst.
Ihr Namensgeber ist der Heilige Wendelin, der Schutzpatron der Hirten. Erbaut wurde die gotische Kapelle von einem Eremiten in den Jahren 1511 bis 1515 aufgrund eines Gelübdes.
Die Kapelle wurde in den Jahren 2013 bis 2014 saniert.
Einer Sage nach befand sich hier schon vorher eine Kapelle, die ein Schäfer, der an dieser Stelle einen Schatz fand, erbauen ließ.
Es war ein wahres Gänsehaut-Gefühl, das mich überkam, als wir an der Kapelle ankamen und eintraten. Die Sonne strahlte durch das Buntglasfenster.
Ein großer Tuffsteinfelsen bildet die Rückseite der Kirche, bestückt mit vielen Engelchen und Kerzen.
Sogar ein Vogelnest konnten wir entdecken.
Auf der anderen Seite des Eingangs geht es hinaus zum ehemaligen Mesnerhaus, das vor weiteren riesigen Felsen steht.
Die benachbarten Felshöhlen waren bereits zu keltischer Zeit ein sakraler Kultplatz.
Im Jahr 1936 wurde in dem Tuffsteinfelsen rechts von der Kapellengrotte die Marderhöhle entdeckt. In ihr fand man mehrere menschliche Skelette, dazu zahlreiche Grabbeigaben wie Schmuck, Werkzeuge und Keramik, eine keltische Silbermünze und Bernsteinperlen. Die Funde wurden in die späte Hallstatt- und die darauffolgende frühe La-Tène-Zeit (etwa 500 v. Chr.) datiert.
Wir wollten auch noch hoch hinaus.
Hinter kleinen Tür neben der Eingangstür führten steile Steinstufen hinauf zu den Felsen und kleinen Höhlen.
Wir konnten von hier alles schön von oben anschauen.
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Elke (Mainzauber) (Freitag, 25 März 2022 19:54)
Liebe Traudi,
du erkundest ja wirklich immer wieder total interessante Umgebungen. Ich folge dir gern. Auf dem ersten Bild sehe ich rechts ein Fuchsgesicht, gar nicht so arg grausig. Aber jedes Gehirn assoziiert vermutlich ein klein wenig anders.
Herzliche Grüße, ich wünsche dir ein schönes Wochenende – Elke
Harald (Samstag, 26 März 2022 17:14)
Hallo Traudi,
vielen Dank für's Mitnehmen. Das ist eine Landschaftsform die so ganz anders aussieht als bei uns. Wenn man gräbt, so wie du, gibt es oft interessante Geschichten zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten. Danke für's Graben.
Liebe Grüße
Harald
Ocean (Montag, 28 März 2022)
Liebe Traudi,
gespannt habe ich deinen Beitrag und die interessanten Informationen gelesen ..die Bilder sind ja großartig - dieser Ort steht bereits auf unserer To-Do-Liste. Helga von Kunst und Natur hat mir neulich davon geschrieben, dass sie dort war, und nun deine ausführliche Beschreibung ..wir müssen da in absehbarer Zeit auch hin - ist ja nicht so weit von uns entfernt :)
Danke fürs Mitnehmen und viele liebe Grüße,
Ocean
Träumerle Kerstin (Dienstag, 29 März 2022 18:50)
Ein interessanter und geschichtsträchtiger Ort. Liebe Traudi, ich bekomme auch immer Gänsehaut beim Betreten von Kirchen. Diese Stille, dieses Innehalten, dieses Staunen oft. Man fühlt sich dann wirklich klein und ehrfürchtig.
Liebe Grüße von Kerstin.
Helga F. (Mittwoch, 30 März 2022 22:25)
Wow, meinen Lieblingsplatz hier wieder zu sehen erfreut mich total liebe Traudi. Danke!
Super schöne Fotos und Beschreibung, ich bin begeistert.
Da hätten wir uns ja fast treffen können, habt ihr auch von dem feinen Bärlauch ernten können? Einmal waren wir morgens bei Sonnenschein ganz allein dort, einfach so voller Energie und Schönheit, ein Gänsehauterlebnis.
Schicke einen lieben Gruß zu dir.
Helga