Ein Ausflug nach Stuttgart-Mühlhausen war schon lange fällig, weil mich das Schlösschen und das Drumherum neugierig gemacht
hat.
Im Jahr 1813 ließ Jonathan Freiherr von Palm auf den Fundamenten des ehemaligen Herrenhauses das Schloss im klassizistischen Stil errichten.
1933 erwarb es die Stadt Stuttgart, heute dient es als Bezirksrathaus des Stadtteils Mühlhausen.
Die Palm waren eine deutsche Adels- und Fürstenfamilie aus Esslingen am Neckar. Als Bankiers und Diplomaten schafften Angehörige des Geschlechtes innerhalb von drei Generationen den Aufstieg vom Esslinger Bürgertum in den Reichsfürstenstand.
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Unterhalb des Schlosses steht der Schlossbrunnen, der als Ziehbrunnen diente.
Er wurde im Jahr 1735 erbaut.
Oberhalb des Bogens ist das Palm-Symbol in die Umfassungsmauer eingelassen.
Auch wenn er „Schlossbrunnen“ genannt wird, gehörte er ursprünglich nicht zum Palm’schen Schloss, da dieses ja erst später (1813) erbaut wurde.
Gleich daneben befindet sich eine Mühlstein-Installation.
Geht man den Weg hoch durch den Park, kommt man am Brunnentrog mit dem Löwenkopf vorbei.
Er befindet sich hinter dem Schloss und stammt aus der Zeit um 1900.
Gleich in der Nähe steht ein Gedenkstein mit der Inschrift „zur Erinnerung an den 21. October 1876“.
An welchen Anlass oder an welches Ereignis der Stein erinnern soll, ist nicht herauszufinden.
Ganz oben in der Anlage sind die Ruinen von der Engelburg (Biberburg).
Es sind nur noch die Überreste der Grundmauern vorhanden, die ins Jahr 1260 zurückgehen.
Unterhalb der Engelburg befinden sich die Eingänge vom Pionierstollen Mühlhausen.
Diese "Höhle" ist ein Luftschutzraum aus den Zeiten des Zweiten Weltkriegs und hat vielen Menschen das Leben gerettet.
Sie von Menschenhand in den Muschelkalk in die Hänge am Neckar geschlagen und gesprengt.
Ich hoffe, euch hat der Rundgang gefallen.
Es gibt noch mehr in Mühlhausen zu sehen. Doch davon berichte ich ein anderes Mal.
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Traude Rostrose (Dienstag, 31 August 2021 19:17)
Oh, was für ein interessanter Ort, liebe Traudi! Und der Gedenkstein vom 21. October 1876 hat mich jetzt doch ziemlich neugierig gemacht... (Aber wer weiß, wie privat dieses Gedenken war, vielleicht die erste Liebesnacht? ;-))
Alles Liebe und einen guten Start in den September, Traude
https://rostrose.blogspot.com/2021/08/von-gottesanbeterinnen-eismachern-und.html
Ocean (Donnerstag, 02 September 2021 11:26)
Liebe Traudi,
mit deinem spannenden und informationsreichen Eintrag und den wunderbaren Aufnahmen hast du mir jetzt Lust auf einen Besuch dieses Schlösschens und seiner Umgebung gemacht. Dort war ich noch nie, und freue mich immer über solche Ausflugstipps in die weitere Umgebung.
Faszinierend, die Mühlenstein-Installation ... Und was an diesem speziellen Tag im Jahr 1876 Bedeutendes geschehen ist, dass ihm ein Gedenkstein gewidmet wurde, würde mich wirklich sehr interessieren. Schade, dass man manchmal die Hintergründe nicht mehr herausfinden kann.
Liebe Grüße zu dir :)
Ocean
Elke (Mainzauber) (Donnerstag, 02 September 2021 23:30)
Spannend, liebe Traudi. Ich mag ja solche alten Gemäuer, wobei das Schlösschen durchaus genau so auch bei uns im Taunus stehen könnte. Jetzt habe ich mal nach diesem ominösen Datum gegoogelt, aber auch überhaupt nichts gefunden, worauf sich der Gedenkstein beziehen könnte. Wird wohl kaum die erste Münchner Pferdetram gewesen sein �.
Herzliche Grüße – Elke