Heute möchte ich von meinem Urlaub im Jahr 1988 berichten.
Ich denke gerne an diese wunderschönen Tage mit Bilderbuchwetter in Lauterbrunnen (Schweiz) zurück.
Wir mieteten damals ein Haus, das an der Weißen Lütschine stand. An das ständige Rauschen des Flüsschens mussten wir uns erst einmal gewöhnen. Unser Ausblick war traumhaft und reichte auf die 4000er (Eiger, Mönch, Jungfrau).
Eines unserer großen Vorhaben in diesem Urlaub war, auf das Jungfraujoch zu fahren.
Gleich am nächsten Tag entschlossen wir uns, mit der Jungfraubahn hinaufzufahren.
Wir kauften die Fahrkarten,
eine kostete damals 96 Franken,
das waren etwa 115 DM.
Die Fahrt ging mit der Wengeralpbahn über Wengen, wo auch weitere Fahrgäste einstiegen. Weiter gings über Wengeralp bis zur Kleinen Scheidegg. Bis hierher dauerte die Fahrt eine Stunde.
Dieser Alpenbahnhof liegt 2061 m hoch, unmittelbar am Fuße der Eigernordwand bzw. des Dreigestirns Eiger, Mönch und Jungfrau. Hier ist auch die Ausgangsstation für die Jungfraubahn, eine Zahnradbahn, in die wir umstiegen.
Von der Kleinen Scheidegg aus erklimmt die Jungfraubahn die Strecke zur Station Eigergletscher, wo sich ein Bergrestaurant und die Polarhundezucht der Jungfraubahn befindet.
Wir konnten vom Zug aus Schlittenhunde sehen.
Die Fahrt ging weiter durch den Eigertunnel zu den beiden Felsenstationen Eigerwand und Eismeer.
Während der Haltestationen von je 5 Minuten boten sich uns unvergessliche Ausblicke durch die in den Hochgebirgskalk gehauenen Aussichtsfenster.
Und dann die Ankunft auf dem Dach Europas, auf dem Jungfraujoch (3.454 m), inmitten der Gletscherwelt! Die Fahrt ab der Kleinen Scheidegg hat eine weitere Stunde gedauert, wir waren also etwa 2 Stunden unterwegs.
Dass hier oben die Luft dünner ist, merkten wir gleich beim Aussteigen.
Wir staunten nicht schlecht über die riesigen Gebäude, die an den Berg "geklebt" sind. Neben dem Restaurant und der Cafeteria gibt es noch einen Kino-Raum und eine Aussichtsterrasse.
Lifte führen weiter hoch zu den Sphinx-Terrassen und zur Eisgrotte, in der wir zauberhafte Skulpturen aus kristallklarem Eis bewunderten. Einfach märchenhaft!
Auf den Sphinx-Terrassen
(3571 m) hatten wir einen herrlichen Rundblick.
Wir waren froh, dass wir den heutigen Tag für diesen Ausflug gewählt haben, die Fernsicht war traumhaft. Von hier oben reicht der Blick bis zu den Berggipfeln der Vogesen und zu den Schwarzwaldhöhen. Wir sahen die umliegenden Berge von oben.
Der Wind pfiff uns um die Ohren, aber in windgeschützten Winkeln wärmte uns die Sonne wieder.
Direkt von hier bildet sich der Große Aletschgletscher, der ja heute leider mächtig am Schmelzen ist. Er war damals mit 22 Kilometern der längste Eisstrom der Alpen.
Dieses Erlebnis genossen wir in vollen Zügen. Danach traten wir wieder die Rückfahrt an.
Bei der Station Kleinen Scheidegg machten wir auf der Terrasse des Restaurants Rast und waren beeindruckt von der viel umschriebenen Eigernordwand. Sie war direkt vor unserer Nase und wir dachten dabei auch an die 50 Bergsteiger, die in dieser Wand in 50 Jahren den Tod fanden. Vor 50 Jahren nämlich war die Erstbesteigung dieser Nordwand durch Andreas Heckmaier („Anderl).
Anmerkung:
Diese Zahlen und Beschreibung meines Berichtes stammen aus dem Jahr 1988. Vielleicht hat sich bis heute einiges geändert. Ich habe es nicht kontrolliert bzw. verglichen. Der Text stammt aus meinem damaligen Reisebericht.
Was ich aber weiß: eine Fahrt kostet heute bis zum Jungfraujoch knapp 200 Euro.
Nur schade, dass es damals noch keine Digi-Kamera gegeben hat.
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Traude Rostrose (Samstag, 05 Dezember 2020 23:16)
Liebe Traudi,
schön ist es, in solchen Erinnerungen zu schwelgen! Ich mache das auch immer wieder gerne - nehme mir ein altes Fotoalbum oder ein neuerees Fotobuch her und blättere darin. Damit kann ich mich wieder an diesen Ort, in diese Zeit zurückversetzen und genieße das sehr. Ich war zwar vor Jahren in der Schweiz, mal in Zürich, mal in St. Moritz, aber noch nie in der von dir beschriebenen Gegend. Eine beeindruckende Bergwelt!
Hab ein wunderschönes zweites Adventwochenende! ��️❄️☃️❄️�️�
Alles Liebe, Traude
Gwen (Samstag, 05 Dezember 2020 23:59)
Liebe Traudi, ich wünsche dir einen schönen zweiten Advent. Bleib gesund! Bei uns ist alles geöffnet und wir können überall hingehen. Endlich zum Zahnarzt, einkaufen, Fußpflege, Und die Impfung ist ab morgen schon im Lande. Werden zuerst alle über 80 geimpft. Danach alle über 60. Mein Mann ist bald als erster dran:-)) Aber, er ist sehr munter und gesund, er zweifelt, ob er sich impfen lassen soll. Ich würde an seiner Stelle schon machen lassen. Aber, ich bin noch nicht dran:-) Tschüßi, Gwen
Träumerle Kerstin (Montag, 07 Dezember 2020 17:32)
Ui, diese Erinnerungen sind lange her. Und trotzdem freust du dich noch darüber und lässt uns teilhaben.
Teuer - heute noch mehr - aber sehenswert. Manchmal denkt man im Urlaub "ach das machen wir nicht, ist so teuer" und dann ärgert man sich nachher. Vor allem, wenn man vielleicht nie wieder da hin kommt.
Liebe Grüße von Kerstin, die als höchstem Punkt mal am Großglockner war (also am Aussichtspunkt).
Harald (Dienstag, 08 Dezember 2020 12:07)
Hallo Traudi,
das war ein erlebnisreicher Tag mit bleibenden Erinnerungen.. Beim erneuten Ansehen der Bilder fallen einem Sachen ein die man damals erlebt aber inzwischen längst vergessen hat.
Dabei ist es ziemlich egal, dass es nur Papierbilder waren. Das war damals halt Standard (evtl. noch Dias).
Liebe Grüße
Harald
Morgentau (Dienstag, 08 Dezember 2020 18:17)
Ich liebe solche Erinnerungen, liebe Traudi. Kann mich selbst zurückversetzen und stelle mir vor, wie schön es gewesen sein muss. Die Gegend ist aber auch herrlich, und damals war es bestimmt noch nicht so überrannt.
Danke, dass du uns davon erzählst. Gerne mehr!!!!
Ein lieber Abendgruß zu dir
Andrea
Brigitte (Donnerstag, 10 Dezember 2020 19:15)
Liebe Traudi, herzliche Grüße
So eine schöne Erinnerung aus der Bergwelt.
Ich hoffe, Du bist wohlauf.
Komme gut durch die Zeit
Tschüssi Brigitte