Vielleicht könnt Ihr Euch noch an das Höhlendorf Rochemenier erinnern, das ich schon vorstellte.
In meinem Urlaub 2007 an der Loire besuchte ich einige solcher Dörfer.
Das Höhlendorf Orbière ist eine Besonderheit.
5 Familien lebten bis 1940 hier.
Das Besondere bezieht sich aber darauf, dass der Künstler Jaques Warminski dieses Dorf aufkaufte und den weichen Tuffstein nach seinen Vorstellungen gestaltete. Warminski hat den Stein behauen, den Raum modelliert, Beton geformt, mit Linien und Schatten gespielt.
Seine Arbeit dauerte 4 Jahre und wurde mithilfe von Studenten, Freunden und Gästen vollendet. 2 Jahre danach starb der Künstler.
Bis heute finden hier Kunstausstellungen und Konzerte statt.
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Fasziniert von diesen kunstvoll gestalteten Höhleneingängen bestaunte ich den Innenhof. Man kann sehen, mit wieviel Kreativität und Engagement hier gearbeitet wurde.
Während außen das Konvexe dominiert, findet man in den Höhlen konkave Entsprechnungen der Formen - teilweise so faszinierende Muster, die Orientierung und Wahrnehmung verwirren.
Am Ende des Hofes kommt man zur "irdischen Schraube" (l`hélice terrestre). Was hier der Künstler hinterlassen hat, ist gigantisch.
Eine Wendeltreppe führt hinauf bis zur Oberseite, links abgedeckt mit Holz und rechts von unten bis oben mit geformtem Beton in jeder Variation.
"Ich will, dass man in den Skulpturen
spazieren kann und nicht herum,
wie in den Museen."
Jaque Warminski
Der Künstler möchte, dass man die Kunst als Schauspieler erlebt.
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Träumerle Kerstin (Sonntag, 24 Mai 2020 18:23)
Wow, wieder so was Interessantes bei dir. Teils schön, teils gruselig. Und der Spruch am Ende ist so genial.
Liebe Grüße von Kerstin - hab noch einen gemütlichen Abend.
kelly (Dienstag, 26 Mai 2020 06:50)
Aus einer ehemals notwendigen Unterkunft ein Kunstwerk zu schaffen - beachtlich!
Eigentlich wäre ich in den natürlichen Felsengärten der Kösseine/Fichtelgebirge gewesen, war mir zu unsicher aus den allseits bekannten Gründen.
Interessante Fotos!
LG Kelly
Morgentau (Dienstag, 26 Mai 2020 08:41)
Wow, wieviel Arbeit wohl da dahinter stecken mag? Ich kann es mir nicht vorstellen. Woher nahm dieser Mann die Kraft? Davon habe ich noch nie gehört, ich bin überwältigt. Danke für den Bericht, liebe Traudi. Da bekomme ich Reisesehnsucht, aber ob das je nochmals was wird ... ich weiß es nicht.
Ganz liebe Grüße zu dir,
Andrea
Traude Rostrose (Dienstag, 26 Mai 2020 22:43)
Liebe Traudi,
das ist wirklich ein faszinierender Ort - Historie und Kunstausstellung zugleich... Auch spannend, dass die Höhlen noch bis 1940 bewohnt waren!
��� Herzliche Rostrosengrüße, Traude
https://rostrose.blogspot.com/2020/05/durch-wald-und-flur.html