Verschiedene Künstler haben mit zigtausenden Kürbissen Märchen- und Fantasie-Gestalten zum Leben erweckt. Unter dem Motto „Fabelhafte Märchenwelt“ gibt es in Ludwigsburg eine Kürbis-Ausstellung – die weltgrößte übrigens – zum 60-jährigen Jubiläum des Ludwigsburger Märchengarten.
Zu den Fotos habe ich jeweils einen ausführlichen Text geschrieben, den ich aus den Tafeln neben den Figuren entnommen habe. Es lohnt sich, ihn zu lesen. Ihr lernt die dargestellten Figuren besser kennen.
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Elfen
stammen aus der nordischen und germanischen Mythologie. Ursprünglich waren es junge Männer und Frauen von großer Schönheit, die in Wäldern, Höhlen oder Quellen lebten. Sie waren sehr langlebig oder unsterblich.
Elfen haben magische Kräfte, die sie meist nutzen, um die Natur zu schützen. Sie sind durch ihre großen Augen und spitzen Ohren gut zu erkennen. Elfen haben überlegene menschliche Kräfte, kombiniert mit Intelligenz und Weisheit. Außerdem sind Elfen sehr freundlich und ehrlich. Andererseits denken Elfen, dass Menschen eine minderwertige Rasse sind, wegen des Mangels an Intelligenz. Deswegen sind Elfen in der Regel ihnen gegenüber nicht feindlich, da sie als „unwichtig“ betrachtet werden.
Der Phönix
ist ein heiliger Vogel aus der Zeit der ägyptischen Pharaonen.
Den Erzählungen nach stammt er aus der antiken ägyptischen Stadt Heliopolis, wo der Feuervogel – dort als „Benu“ bezeichnet – mit dem Sonnengott Ra in Verbindung gebracht wurde und das Symbol der aufgehenden Sonne darstellte. Wenn er von Ausflügen zurückkehrte, ließ er sich im Tempel des Sonnengottes nieder, wo er sein Nest hatte. Bei Sonnenaufgang verbrannte er im Feuer der Morgenröte, um sich anschließend aus der Asche verjüngt erneut zu erheben und weiterzufliegen.
Die alten Griechen benannten den Feuervogel nach dem antiken Seefahrervolk der Phönizier, die auch als „Rote Seefahrer“ bezeichnet wurden. Die Griechen wandelten den Mythos etwas ab und sagten, dass der Vogel aus der Asche des Osiris hervorging. Sie gingen davon aus, dass der Phönix 500 Jahre alt werden würde und gegen Ende seines Lebens ein Nest baute, welches verbrannte und aus dem in der Asche zurückgebliebenen Ei bald ein neuer Phönix schlüpfte.
Schließlich wurde der Phönix zum Sinnbild der Auferstehung.
Der Drache.
Das chinesische Wort für Drache ist Lóng oder auch vereinfacht Lung. Der typische Drache besitzt den Körper einer Schlange, eine Löwenmähne, ein Geweih und vier Beine. Lóng sind Wasserwesen mit eher neutraler Kraft. Sie können aber auch Zerstörung anrichten, wenn man falsch mit ihnen umgeht.
Der Drache symbolisiert z. B. das Prinzip Yang, während sein Gegenstück, der Fenghuang, das Yin verkörpert. Eine Art Drache wurde schon auf dem babylonischen Ischtar-Tor aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. abgebildet und der Grieche Herodot berichtete im 5. Jahrhundert v. Chr. von Skeletten geflügelter Schlangen aus Ägypten. Die Darstellung der Tiere, die als Drachen bezeichnet wurden, waren alles andere als einheitlich. Heute denken wir an ein großes, vierbeiniges, Feuer spuckendes Schuppentier mit langem Hals, langem Schwanz und großen Flügeln. Diese Form entwickelte sich über die Jahrhunderte aus dem Bild einer Schlange. Ursprünglich bezeichnete man mit dem griechischen Wort Drakon eine Schlange mit einem furchterregenden Blick. Die Flügel wurden den Schlangen angedichtet, damit sie sich als Zugtiere vor dem Wagen der griechischen Fruchtbarkeitsgöttin Demeter eigneten. Demeter war verantwortlich für den Wechsel der Jahreszeiten und musste deshalb überall gleichzeitig sein, dieses Tempo war nur im Fluge zu bewältigen.
Medusa
ist eine der drei Töchter der Meeresgötter Keto und Phorkys.
Sie ist als Einzige der drei Geschwister sterblich. Medusa wurde als atemberaubende, betörende Schönheit dargestellt, in die sich sogar der Meeresgott Poseidon verguckte. Als jedoch Athene eines der romantischen Zusammentreffen zwischen den beiden beobachtete, wurde sie so wütend, dass sie Medusa verfluchte und in das Ungeheuer verwandelte, welches wir heute kennen: Mit Schlangen auf dem Kopf, gefährlichen Reißzähnen, Schuppenhals und glühenden, funkelnden Augen. Kein Mann konnte diesen Anblick ertragen und erstarrte augenblicklich zu Stein, wenn ihn ihr Blick traf.
Akrisios wurde prophezeit, dass sein Enkel Perseus ihm zum Verhängnis werden würde. Deswegen verlangte er, dass Perseus ihm den Kopf der Medusa bringen würde. Akrisios erhoffte sich, dass Perseus scheitern würde. Als jedoch Athene Wind davon bekam, unterstützte sie Perseus und überließ ihm ein glänzendes Schild, mit dem er sich unbemerkt an Medusa anschleichen konnte, ohne Schaden zu nehmen. Er enthauptete Medusa. Als Medusa von Athene verflucht wurde, war sie von Poseidon in Gestalt eines Pferdes geschwängert worden. In dem Augenblick, als sich das Haupt Medusas von ihrem Rumpf löste, entstieg deshalb ihren blutenden Wunden das geflügelte Pferd Pegasus und der kriegerische Riese Chysaor.
Pikachu
ist ein Pokémon vom Typ Electro. Es ist ein kleines und eher scheues Pokémon und in vielen Regionen heimisch, wird aber nur selten angetroffen. Es bevorzugt dichte Wälder oder Elektrizitätswerke als Lebensraum.
Pikachu speichert konstant Elektrizität, hauptsächlich jedoch, wenn es schläft. Pikachus leben mit anderen Artgenossen zusammen und können sogar ihre gespeicherte Energie an andere abgeben. Wenn ein Pikachu auf etwas Neues stößt, jagt es oft einen Elektroschock hindurch. Wenn man z. B. im Wald eine verkohlte Beere entdeckt, deutet es oft darauf hin, dass Pikachu seine Elektrizität falsch eingeschätzt hat. Jedoch gibt es auch einige Exemplare, die harte Beeren absichtlich „grillen“, um sie danach zu verspeisen.
Pikachu wurde von der Japanerin Atsuko Nishida entworfen, welche als Erste den Typ Electro festlegte. Die Vorlage Pikachu war damals ein Eichhörnchen. Wie z. B. Eichhörnchen in ihren Backentaschen Futter sammeln, kann Pikachu seine Elektrizität in den Backentaschen aufnehmen.
Der Troll.
In der nordischen Erzähltradition werden Trolle in der Form übernatürlicher Geschöpfe dargestellt. Erscheinungen und Eigenschaften können variieren, doch die meisten Kreaturen sind gefährlich und ziemlich dumm. Sie leben an Stellen, die für Menschen meinst unerreichbar sind, wie z. B. Berghöhlen, dichte Wälder oder in Ozeanen.
Hier ein paar Tipps, wie man sich vor Trollen schützt:
Religion beachten; Trolle können Christen riechen. Damals in der Zeit der Wikinger waren Christen Feinde und so denken die Trolle auch noch heute. Also: Das Kreuz zu Hause lassen!
Trolle meiden Licht. Deshalb meiden sie es. Also immer ein starkes Licht dabeihaben! In Norwegen gibt es eine Gebirgsart: „Fjell“. Die angeblich aus Mineralien entstandenen Gebirge sind eigentlich Trolle, die es nicht mehr rechtzeitig in ihre Höhlen geschafft haben.
Trolle sind scheu. Trotzdem sollte man sich niemals suchen gehen, da man vermutlich nicht zurückkehrt, um Anderen von der Begegnung erzählen zu können.
Peter Pan
ist die Hauptfigur in einigen Kindergeschichten von James Matthew Barrie und dort das einzige Kind, das nicht erwachsen wird. Er lebt auf einer fiktiven Insel namens „Nimmerland“ und ist dort der Anführer der „verlorenen Jungs“. Peter Pans größter Gegenspieler ist der Anführer der Piraten, Captain Hook.
Peter Pan ist immer gleich alt: 11 bis 13 Jahre. Peter verkörpert die Unschuld und Sorglosigkeit der Kindheit. Gegen Ende des Romans bewahrt Peter seine Kindlichkeit nur, weil er alles Veränderliche schnell wieder vergisst, auch wenn es ihm einst sehr wichtig war.
„Tinkerbell“ lässt sich mit Glöckchen oder Naseweis übersetzen. Wenn Tinkerbell redet, hören alle Menschen nur das Klingeln von Glöckchen, abgesehen von Peter Pan. Er kann Tinkerbell verstehen.
Zauberer Gandalf
Zauberer zeichnen sich durch ihre besonderen Künste aus. Sie können mit den Energien der Erde kommunizieren und bei Bedarf Blitze und Donner herbeirufen. Die Geheimnisse der Magie behalten sie stets für sich. Zauberer entscheiden sich an einen Zeitpunkt in ihrem Leben für die schwarze oder weiße Magie und so, ob sie das „Böse“ oder „Gute“ unterstützen. Je älter ein Zauberer ist, desto größer sind sein Wissen und seine Macht und Zauberkraft.
Gandalf, der Graue (später: Gandalf, der Weiße) ist eine Hauptfigur in den Romanen „Der Herr der Ringe“ und „Der kleine Hobbit“ von J.R.R. Tolkien. Als Gandalf, der Graue berät er jede, welche auf der Seite des Guten stehen und bekämpft so das Böse. Ihm ist es untersagt, seine Macht offen zu zeigen bzw. seinen Willen dazu einzusetzen, andere zu beherrschen, welches sich aber als Gandalf, der Weiße ändert. Allerdings nur, weil ihn die Notwendigkeit dazu zwingt, enthüllt er seine Macht und übernimmt eine Führungsrolle im Widerstand gegen das Böse.
Für das leibliche Wohl war natürlich auch gesorgt. Es wurden verschiedene Kürbis-Gerichte angeboten. Ich habe mir Kürbismaultaschen in einer Kürbissuppe schmecken lasssen.
Eine Kürbisausstellung findet jährlich in Ludwigsburg statt. Im Jahr 2014 war ich schon einmal hier. Bilder gibt es hier.
Ich hoffe, Euch hat der Rundgang durch die Kürbiswelt gefallen.
Versprechen kann ich heute schon, im nächsten Post Fotos von einer weiteren Ludwigsburger Ausstellung zu zeigen.
Welcher Ausstellung? - Lasst Euch überraschen!
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Klaus-Dieter (Sonntag, 08 September 2019 11:56)
na, das ist ja ein toller Beitrag, komme mit Entspannung in die nächste Woche, Klaus
ute42 (Sonntag, 08 September 2019 14:34)
Beeindruckend, diese Kürbiswelt. Ich war immer noch nicht dort, obwohl ich seit Jahren mal hinfahren möchte.
Astrid Berg (Montag, 09 September 2019 10:50)
Klasse!!! Ich bin total begeistert! Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass man aus Kürbissen so wundervolle Gestalten erbauen kann.
Danke für den Einblick in eine sehr fantasievolle Kürbiswelt.
LG
Astrid
Träumerle Kerstin (Montag, 09 September 2019 17:02)
Was da für Arbeit drin steckt! Wahnsinn. So schöne Motive. Hoffentlich können die Kunstwerke lange stehen, bevor sie matschig werden.
Selbst mag ich Kürbis nicht besonders. Nur Kürbispommes aus dem Hokaido-Kürbis schmecken lecker.
Liebe Grüße von Kerstin.
Morgentau (Mittwoch, 11 September 2019 21:29)
Ich musste auch gleich an die Arbeit denken, als ich die Bilder sah, liebe Traudi. Und mit wieviel Liebe all diese Figuren gefertigt sind. Mein kleiner Enkelsohn ist noch zu klein dafür, aber vielleicht findet es ja im nächsten Jahr wieder statt, dann wäre es eine Überlegung wert, dort auch mal reinzuschauen.
Danke für die Inspiration!
Ein lieber Abendgruß,
Andrea
Harald (Freitag, 13 September 2019 12:33)
Hallo Traudi,
unsere Tochter hat uns eingeladen mit ihr die Kürbisausstellung zu besuchen. Das werden wir am nächsten Wochenende tun.
Danke für den informativen Beitrag und liebe Grüße
Harald
Gwen (Montag, 16 September 2019 21:08)
Wahnsinn, wieviel Arbeit darin steckt. Aber, es hat sich gelohnt. Liebe Grüße, Gwen
Brigitte (Dienstag, 17 September 2019 14:53)
Liebe Traudi, sei herzlich gegrüßt.
Diese Kürbis-Ausstellung ist ja grandios.
Hab beim Klassentreffen ganz viel Freude.
Unseres ist nächstes Jahr. Alle 2 Jahre treffen wir uns.
Alles Gute, tschüssi Brigitte.
Selcuk Aral (Mittwoch, 16 Oktober 2019 09:33)
2008-19 Yillari arasinda her yil Ludwigsburger Kürbis-Ausstellung ziyaret edip sayisiz fotograflar cektim. Her yil bu sen defa olacak diye düsünsem de, eylül-ekim geldimi 65 km uzakta demeyip gene oraya gidiyorum.
Bu sene bir hata yaptim, fotograflarini cektigim Skulptur'larin isimlerini kaydetmeyi unuttum ve tabiki evde fotograflari yüklerken neyin-kimin-ne oldugunu tespit etmekte bir hayli zorluk cektim.
Internette info ararken sizin sayfaniza rasladim. Burada hem aradiklarimin yeterinden fazlasini buldum, hem de fotograflarinizi begendim.
Iste bu yüzden bir tesekkür etmeden gecmek istemedim.
Hosca ve dostca kalin...
Selcuk Aral (Pforzheim & Istanbul)