Schon oft fuhr ich an dem Hiinweisschild "Historische Arbeitersiedlung" an der Straße zwischen Geislingen und Göppingen vorbei. Diesmal folgte ich dem Schild.
Es hat sich gelohnt.
Die historische Arbeitersiedlung in Kuchen wurde vom Textilunternehmer Arnold Staub Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet. Ihm war es wichtig, zuverlässige Arbeitskräfte anzuziehen und auf längere Zeit an den Betrieb zu binden.
Die acht Gebäude wurden zwischen 1858 und 1869 gebaut. Kein Haus gleicht dem anderen.
Die Geschichte des Unternehmens und der Gebäude könnt Ihr hier und hier entnehmen.
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Das Mehrzweckgebäude wurde im Jahr 1864 als dominierendes Flügelgebäude in englischer Laubenhauskonstruktion erbaut.
Es beherbergte eine Fabrikschule, Bibliothek mit Lesezimmer für Männer, Wohnungen für Fabrikaufseher, Versammlungszimmer für unverheiratete Arbeitnehmerinnen, Kleinkinderschule, Kaufladen, Apotheke und Krankenzimmer.
Erbaut wurde das Bad- und Waschhaus in den Jahren 1868/1869.
Es ist das Prunkstück der Arbeitersiedlung.
Es war die Bade- und Waschanstalt für die Arbeiterfamilien.
Ein Schwimmbecken war auch vorhanden (6x4 m), ebenso ein Dampfbad.
Auf dem Dach befindet sich eine Uhr mit Glockenläutwerk.
Nach 1875 kam ein Speisesaal, später ein Festsaal hinzu.
Heute ist ein Kindergarten untergebracht.
Das Schweizerhaus mit 4 Wohnungen ist im Schweizer Landstil gebaut worden im Jahr 1864.
Frühere Ausstattung: Küche mit Spülstein, Einbauschränke, Toiletten und voll unterkellert.
Das Meisterhaus stammt aus den Jahren 1886/87.
Es ist ein großzügiges Wohnhaus für das von auswärts heerangezogene Meister- und Aufsichtspersonal.
Hat Euch der Spaziergang gefallen? Es war doch interessant, oder?
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ute42 (Donnerstag, 01 Februar 2018 19:11)
Sehr interessant, danke fürs Mitnehmen.
Brigitte (Freitag, 02 Februar 2018 10:20)
Liebe Traudi, sei herzlich gegrüßt.
Interessant und erstaunlich, der Herr Staub hatte ja an Alles gedacht. Hatte beste Voraussetzungen für seine Arbeiter geschaffen., Für die damalige Zeit war der Herr Staub ein fortschrittlich und sozial denkender Arbeitgeber.
Diese Arbeitersiedlung hat wohl die zwei Weltkriege schadlos überstanden.
Von den Bildern her zu urteilen, läßt es sich dort schön und ruhig wohnen.
Erinnert mich an meine Arbeitsstätte in Rheinsberg/Mark-Hohenelse, wo ich als Ltd. Diätassistentin im Diabetikersanatorium tätig war.
Verlebe ein schönes und sonniges Wochenende, hier strahlt die Sonne, tschüssi Brigitte.
Klaus-Dieter Kowalsky (Freitag, 02 Februar 2018 12:49)
super Beitrag, liebe Trudi, danke, wünsche ein gemütliches Wochenende, Klaus
traude Rostrose (Samstag, 03 Februar 2018 18:57)
Ja, liebe Traudi, das war hochinteressant! Mir wäre es bei dem Schild "Historische Arbeitersiedlung" vermutlich ähnlich gegangen wie dir - ich wäre dran vorbeigefahren, weil ich mir nichts Besonders davon erwartet hätte - aber diese Gebäude sind wirkich sehenswert - und offenbar hat sich der Arbeitgeber hier wirklich um seine Mitarbeiter bemüht! Sogar ein Schwimmbad! Das finde ich wirklich ser sozial und fortschrittlich!
Liebe Grüße zum Wochenende,
Traude
http://rostrose.blogspot.co.at/2018/02/uber-schweinereien-wilde-ekstase-und.html
Morgentau (Sonntag, 04 Februar 2018 11:02)
Wunderbar, dass das erhalten blieb. Ich bin begeistert. Herrlich, diese Laubenhauskonstruktion. Hach, da kann man sich gar nicht sattsehen.
Danke für den Bericht, liebe Traudi. Also da muss ich auch mal hin.
Dieser Arnold Staub muss ein toller Mensch gewesen sein und ein Glück für all die Menschen, die so einen Arbeitgeber hatten.
Ein lieber Gruß zum Sonntag,
Andrea
Träumerle Kerstin (Freitag, 09 Februar 2018 18:30)
Wow, so was gibt es heut nicht mehr. Da wurde noch an die Arbeiter und ihr Wohl gedacht, damit sie der Firma dienen können. Und dann so viele Stile, jedes Haus anders. Das ist wie eine Geschichtsstunde, wenn man da lang läuft und sich alles ansehen kann. Und schön, dass alles erhalten wurde.
Komm gut ins Wochenende!
Gwen (Montag, 12 Februar 2018 23:34)
Alte Häuser haben eine Seele:-)) und manchmal auch einen Geist. Es soll in vielen regelrecht spuken. In meinem Haus haben wir bis jetzt noch keinen kennengelernt. Liebe Grüße