Als ich im Februar dieses idyllische Dorf besuchte, wusste ich noch nichts von dem besonderen Schatz, den diese kleine Dorfkirche beherbergt.
Ich erfuhr von den wertvollen Fresken und entschloss mich, nochmals dorthin zu fahren.
Diesmal holte ich den Schlüssel für die Kirche im Nachbarhaus und ging hinein.
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Die Kirche stammt aus der Stauferzeit und zeigt wertvolle Wandmalereien von hohem kunstgeschichtlichen Wert im romanischen Chorraum. Leider ist die genaue Entstehungszeit der Malerei nicht bekannt. Aufgrund umfangreicher Untersuchungen kann man sie jedoch ins erste Drittel des 14. Jahrhunderts einstufen.
Die Malereien wurden nach der Reformation (um 1540) auf Anordnung von Herzog Ulrich – wie auch in vielen anderen evangelischen Kirchen – übertüncht und erst 1909 wiederentdeckt und daraufhin restauriert.
Vier Evangelisten sind in dem Kreuzrippengewölbe dargestellt, in der Mitte ist ein gemalter Schlussstein zu sehen.
Die Evangelisten halten jeweils eine Schriftrolle, die an den Enden in Kopf und Fuß des entsprechenden Evangelistensymbols endet.
Zu Füßen der Evangelisten ist je ein Prophet und eine Sybille dargestellt, die aufgerollte Spruchbänder halten. Leider sind die Inschriften nicht mehr lesbar.
Alle Evangelisten richten ihren Blick fest auf die Besucher im Chorraum, während die Blicke aller Propheten und Sybillen nach oben auf den Schlussstein "Agnus Dei" gerichtet sind.
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Klaus (Freitag, 23 Juni 2017 12:44)
sieht ja toll aus, Regen hat die Sonne abgelöst, ich möchte wieder etwas mehr Sonne
Silberdistel (Samstag, 24 Juni 2017 16:45)
Ganz toll, was Du da entdeckt hast, liebe Traudi. Aber auch die Kirche an sich ist ein kleines Schmuckstück. Deine Entdeckung zeigt mal wieder, dass es sich oft lohnt, auch den kleinen Dorfkirchen ins "Herz" zu schauen.
Danke für den interessanten Bericht und liebe Grüße zum Wochenende von der Silberdistel
Morgentau (Sonntag, 25 Juni 2017 11:03)
Du warst ja wieder an schönen und interessanten Orten unterwegs, liebe Traudi. Danke für deine Berichte, die ich immer verschlinge.
Ein lieber Sonntagsgruß,
Andrea
Träumerle Kerstin (Montag, 26 Juni 2017 19:36)
Interessant. Eines Tages kommt alles wieder zum Vorschein. Ich nehme mir schon ewig vor, die 500 Jahre alte Trauerkirche auf unserer Straße zu fotografieren. Aber entweder ich bin ohne Kamera auf dem Friedhof und sie ist grad geöffnet, weil auch der Küster da ist oder ich nehme die Kamera mit und sie ist zu :-) Irgendwann klappt es, oder ich muss mal einen Termin machen.
Liebe Grüße von Kerstin.
Astrid Berg (Mittwoch, 28 Juni 2017 13:49)
Das ist ja eine wirklich sehenswerte Kirche, die Wandmalereien und das Kreuzrippengewölbe erst recht. Toll, dass Du uns mitgenommen und alles gezeigt hast. Ich besuche auch immer wieder gerne Kirchen an fremden Orten. Das sind meist sehr schöne Eindrücke. Auch verweile ich dann gerne für ein stilles Gebet.
Herzliche Grüße
Astrid
Klaus (Freitag, 30 Juni 2017 13:10)
wünsche trotz Regen einen guten Tag, Klaus
Brigitte (Sonntag, 02 Juli 2017 17:16)
Sei herzlich gegrüßt, liebe Traudi.
Beeindruckende, wunderschöne und aufwendige Gewölbebemalung. Was man doch für prachtvolle Kirchenausstattungen sehen kann.
Es lohnt sich meistens bei seinen Ausflügen, auch die Kirche von innen zu betrachten.
Alles Gute, tschüssi Brigitte
Andreas (Sonntag, 21 Januar 2024 07:38)
Hallo Traudi
Die Kirche hat wohl einen tollen Wehrturmaufgang ... ich erinnere mich nur an ausgetretene Stufen ... warum waren soviel Schritte von Nöten ... da will ich nochmals einen Besuch machen ... Willst Du dann mitgehen ?