Direkt am Albtrauf in romantischer Lage liegt das Dörfchen Schlattstall, das zur Gemeinde Lenningen gehört.
Obwohl es etwas verschlafen wirkt, hat es doch Sehenswürdigkeiten vorzuweisen.
. . .
Kommt mal mit.
Hier gleich am Rathaus führt ein Weg zum Goldloch..
angekommen!
Das Goldloch ist eine wasserführende Höhle, die zwischen 1824 und 1825 von Goldgräbern erweitert wurde. Gold wurde jedoch keines gefunden.
Von diesem Goldloch gibt es auch eine Sage:
Ein alter Schäfer, der auf der Uracher Alb seine Herde hütete, entdeckte eines Tages ein Loch unter einem der Felsen am Albtrauf. Neugierig zwängte er sich durch die Öffnung und gelangte in eine große, unterirdische Halle. Ganz finster war es hier und totenstill; nur in der Ferne hörte er Wasser rauschen. Er nahm sich vor, am nächsten Tag die Höhle gründlicher zu erforschen und kehrte zu seinen Schafen zurück.
Mit einer einer Laterne untersuchte er am nächsten Morgen die Höhlenwände und entdeckte auch wirklich einen Spalt, durch den er den Weg in eine weitere größere Halle fand. Darin befand sich ein klarer See, in dessen Wasser sich riesengroße, gespenstische Vögel spiegelten. Sie saßen reglos ringsum an den Wänden. Ihre funkelnden Augen starrten ihn böse an und ihm schien, als wollte ihre spitzen Schnäbel gleich auf ihn loshacken. Vor Schreck entglitt ihm die Laterne und das Licht erlosch.
Als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah er einen fernen Lichtschimmer, der ihm den Weg zum Höhleneingang wies. Zitternd vor Furcht kroch er darauf zu. Als er endlich wieder ans Tageslicht kam, beschloss er, nie wieder die unheimliche Höhle zu betreten.
Lange Zeit erzählte der Schäfer niemanden von seiner Entdeckung. Als er aber einmal mit dem Mahlknecht von Seeburg zechte und der Wein ihm zu Kopfe stieg, entschlüpfte ihm das Geheimnis. Aufmerksam hörte der Knecht zu und nahm sich vor, der Sache nachzugehen.
Schon am nächsten Tag kroch er in den Berg hinein, fand auch bald die große Halle mit dem See und weil er ein mutiger Bursche war, kümmerten ihn die schrecklichen Vögel nicht.
Er suchte weiter und fand einen schmalen Gang, der abwärts führte. Eine Stunde war er nun schon unterwegs, als er beschloss, wieder umzukehren. Da fingen die Wände vor ihm auf einmal an zu leuchten und zu glänzen. Sie schienen aus purem Gold zu sein mit Zapfen bis an die Decke der Höhle.
Lange stand der Knecht da und bestaunte die Pracht ringsum. Aber die Kerze in seiner Laterne brannte immer weiter herunter und er müsste eigentlich zurück. Zuvor jedoch brach er einen Goldzapfen ab und steckte ihn in die Tasche.
Als er sich auf den Weg machte, vernahm er plötzlich ein vertrautes Geräusch: das Klappern der Mühle von Schlattstall, wo er früher gearbeitet hatte. Also musste die Höhle einen zweiten Ausgang haben! Er suchte und suchte, aber vergebens. Schließlich folgte er dem vertrauten Weg zurück und gelangte ins Freie, ehe das Kerzenstümpchen in seiner Laterne erlosch. Bei Tageslicht besah er sich den Zapfen, den er mitgenommen hatte. Kein Zweifel, es war reines Gold. Er brachte ihn zu einem Goldschmied und bekam dafür so viel Geld, dass er sich in der Fremde selbst eine Mühle kaufen konnte.
Viele Leute glaubten der Sage. 1824/25 erweiterten Goldgräber die Öffnung der vorderen Lauterquelle bei Schlattstall, um in den Berg dringen und den Schatz finden zu können. Doch so sehr sie sich auch mühten, sie fanden nichts.
... und nun geht's weiter zum Ursprung der Schwarzen Lauter.
Gleich nebenan ist die alte Lautermühle. Das Mühlrad kann man vor lauter Bäumen und Sträucher kaum sehen.
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Träumerle Kerstin (Montag, 12 Juni 2017 16:02)
Oh wie schön es da ist! Da wäre ich gern mit dir gekommen, so viel Grün ringsum. Das Goldloch hätte mich magisch angezogen. Man kann ja mal schauen, ob sich nicht doch noch was finden lässt :-)
Aber da wohnt doch noch jemand in der Mühle, oder? Sehr romantisch.
Liebe Grüße von Kerstin.
Harald (Montag, 12 Juni 2017 16:39)
Das Dörfchen sieht wirklich idyllisch aus. Bist Du sicher, dass im Goldloch wirklich nicht mehr zu holen ist? Kann man die Höhle besichtigen oder ist sie voll Wasser.
Danke für's Mitnehmen.
Liebe Grüße
Harald
Traudi (Montag, 12 Juni 2017 20:32)
@ Harald: Mutige können schon hineingehen, aber wie weit, weiß ich nicht. Allerdings habe ich gelesen, dass man das nicht machen soll nach einem Starkregen.
Astrid Berg (Dienstag, 13 Juni 2017 10:42)
Ein hübsches kleines Dorf hast Du uns heute gezeigt. Ganz aufgeregt bin ich mit zum Goldloch marschiert. Schade, dass man niemals Gold gefunden hat. Das hätte den Ort ganz schön aufgewühlt ;-) .
Die Lautermühle sieht ein bisschen verschlafen aus. Ich musste schon ganz genau hinsehen, damit ich das Mühlrad entdecken konnte.
LG
Astrid
Klaus (Dienstag, 13 Juni 2017 13:42)
tolle Gegend, genieße den Tag, wenn die Zeit es dir erlaubt
Morgentau (Dienstag, 13 Juni 2017 13:48)
Auch so ein idylisches Örtchen, das mir gefallen könnte. Du warst ja schon mal in der Nähe von Lenningen. Also dort muss ich nochmal hin. Vorbeigefahren und in der Nähe waren wir ja auch schon. Mal sehen, ob ich mal jemanden dazu überreden kann ... hihi.
Ein lieber Gruß zu dir,
Andrea
Baukau Ilona (Sonntag, 05 November 2017 14:24)
Es war sehr schön
An der Mühle,das Plätschern vom glasklarem Wasser, die Ruhe und sein
Schönes Ambiente
Heidrun Jung-Steudle (Donnerstag, 14 November 2019 09:14)
Wunderschön dort. Meine Vorfahren väterlicherseits kommen von da.