Schon als Kind spielte ich gerne mit Murmeln und bis heute liebe ich diese kleinen und auch größeren Kugeln.
Der Name "Murmel" wird aus dem Wort "Marmor" abgeleitet.
Solche Steinmurmeln konnten sich früher nur die Reichen leisten. Die Kinder der Armen spielten mit Tonkügelchen oder ähnlichem.
In der Kugelmühle in Neidlingen zeigt der Kugelmüller, wie diese Kugeln hergestellt werden. Er verwendet fast ausschließlich heimischen Marmor. Davon gibt es auf der Schwäbischen Alb jede Menge und viele unterschiedliche Arten.
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Bei der Herstellung wird der Genger (Mühlstein mit Rillen in Form von Kreisen) unter den waagerecht liegenden Läufer (hölzernes Mühlrad, das vom Wasser angetrieben wird) gelegt.
Dazwischen liegen die Steinrohlinge in den Rillen, die zuvor lange und in mehreren Arbeitsgängen bearbeitet wurden, bis sie einigermaßen rund sind. Sie werden so lange im Kreis gerollt, bis sie sich kugelrund abgeschliffen haben.
Dieser Vorgang dauert etwa 18 – 22 Stunden.
Interessant ist auch, dass sich beispielsweise im Winter die Mühlen im Wasser schneller drehen als in der warmen Jahreszeit. Das hat mit dem kalten Wasser zu tun. Optimal sind 4 Grad.
Sogar der Vollmond beeinflusst die Dauer des Vorgangs. Da brauchen die Kugeln länger, um rund zu werden.
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ute42 (Samstag, 12 März 2016 17:43)
Schon so oft war ich in Neidlingen aber noch nie in der Kugelmühle. Dank deiner schönen Bilder werde ich das ganz bestimmt im Frühjahr (so es denn kommt :-) ) mal nachholen. Blühen denn die Bäume schon?
Traudi (Samstag, 12 März 2016 17:50)
Liebe Ute,
nein, die Bäume blühen noch nicht. Aber eins ist sicher: wenn die Kirschbäume blühen, bin ich wieder dort. Und diesmal werde ich nicht versäumen, in das so liebevoll eingerichtete Cafe zu gehen. Leider war die Zeit zu knapp.
Harald (Samstag, 12 März 2016 18:26)
Hallo Traudi,
ein wirklich interessanter Beitrag. Ich habe gelernt wie Kugeln hergestellt werden und dass es auf der Schwäbischen Alb Marmor gibt. Danke fürs Mitnehmen.
Ein schönes Wochenende
Liebe Grüße
Harald
Brigitte (Sonntag, 13 März 2016 18:26)
Liebe Traudi, herzliche Grüße.
Ich spielte gern das Murmelspiel. Dazu wurde mit dem Schuhabsatz ein Sandloch gemacht, wo die Murmeln mit dem Zeigefinger mit einem Anschups hineingerollt wurden. Ich hatte Murmeln nur aus Ton, die bunt angemalt und glasiert waren. Bucker waren größer und aus Glas, hübsch bunt. Eine alte Socke war immer der Murmelbeutel.
Tschüssi, alles Gute, Brigitte
Klaus-Dieter (Montag, 14 März 2016 13:48)
toller Beitrag, eine gute Woche wünsche ich dir
Morgentau (Mittwoch, 16 März 2016 09:30)
Oh, ich mag diese geschliffenen Steine bzw. Kugeln. Sie in den Händen zu halten, ist ein wunderbares Gefühl. Das war sicher interessant, ihrer Entstehung mal zuschauen zu können.
Ein lieber Gruß zu dir, liebe Traudi,
Andrea
Klaus-Dieter (Mittwoch, 16 März 2016 14:35)
guten Start in die zweite Wochenhälfte
minibar (Donnerstag, 17 März 2016 19:45)
Liebe Traudi,
was für ein toller Beitrag.
Wieder was gelernt, danke
Bärbel