In der Schlucht Gorges de Galamus, von der ich im letzten Beitrag Bilder zeigte, befindet sich die Eremitage Saint-Antoine aus dem 7. Jahrhundert.
Sie besteht aus einer Grotte, welche eine Kapelle beherbergt und einigen kleinen Gebäuden
die wie Nester an den Fels geklebt wirken.
Hierüber gibt es eine Geschichte:
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Die Geschichte der Eremitage Saint-Antoine de Galamus
Am Ufer des Flusses Agly, liegt die Eremitage (Einsiedelei) von Saint-Antoine de Galamus, deren Ursprung bis ins 7. Jahrhundert zurückreicht.
Die Geschichte berichtet, dass im Jahre 1092 der Troubadour Jehan Cantalauze, genannt Gadamus (was übersetzt heißt: Wir wollen uns freuen), von himmlischen Stimmen in die Schlucht geführt wurde, um in der Einsamkeit zu Saint-Antoine zu beten.
Der Troubadour war in Begleitung seines Freundes Gilles Montardel, die von Schloss zu Schloss zogen. Nun kam es, dass sich eines Tages der Trobadour auf dem Schloss Puilaurens in die schöne Sylvaine, die Tochter des Haushofmeisters, verliebte.
Als die beiden Freunde eines Tages den Wald von Fanges durchquerten, wurden sie von Räubern überfallen. Nach kurzem Kampf stürzte Gilles Montardel tödlich verletzt nieder. Bevor er starb, bat er seinen Freund, in Jerusalem am Grab Christi für seine Seele zu beten. Gadamus gelobte, diesen letzten Wunsch auszuführen. Er brachte die Leiche seines Freundes zum Schloss zurück und versprach Sylvaine, sie nach seiner Rückkehr zu heiraten.
Die Reise dauerte zwölf Monate. Die Liebe zu Sylvaine half Gadamus, alle Schwierigkeiten zu überstehen. Nach der Fürbitte am Heiligen Grab kehrte er in die Heimat zurück. Als er die Ruhestätte seines Freundes auf dem Friedhof aufsuchte, entdeckte er das Grab seiner Freundin Sylvaine, die in der Zwischenzeit an der Pest gestorben war.
Nachdem Gadamus nun alle Menschen, die ihm nahe standen, verloren hatte, beschloss er, in den Orden von Saint-Paul einzutreten. Er bat um ein Leben in völliger Einsamkeit und brach in das Hinterland zu einer Höhle auf, die von da an „Eremitage von Galamus“ genannt wurde. Gadamus blieb an diesem Ort bis an sein Lebensende.
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minibar (Mittwoch, 17 Februar 2016 18:37)
Liebe Traudi,
danke für diesen intensiven Bericht.
Gaudamus musste so vieles erdulden, sein Lebensziel kann ich gut nachvollziehen
deine Bärbel
Ocean (Freitag, 19 Februar 2016)
Liebe Traudi,
eine berührende Geschichte.. Was für ein schweres Schicksal, alle Liebsten zu verlieren. . Hoffentlich hat er dort Frieden gefunden.
So schön sieht das aus...
Ein wunderschönes Wochenende für dich,
Liebe Grüße,
Ocean
Brigitte (Freitag, 19 Februar 2016 12:02)
Liebe Traudi, herzliche Grüße.
Eine berührende Geschichte.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende, tschüssi Brigitte