Als Wahrzeichen der Stadt Karlstadt (Main) gilt das Schwedenmännle, das in einer Nische des Treppengiebels am Rathaus seinen Platz hat.
Es ist ein geschnitzter, bunt bemalter Trompeter, der zur Mittags- und Abendzeit sein Landsknechtslied spielt.
Der Überlieferung nach wird er mit der schwedischen Besatzung im Dreißigjährigen Krieg in Verbindung gebracht. Nach einem überstürzten Abzug der schwedischen Truppen wurde der Trompeter schlichtweg auf dem Ausguck im Rathausgiebel vergessen. Die Melodie "Vom Barette schwenkt die Feder" ertönt von 12:00 Uhr bis 20:00 Uhr alle zwei Stunden.
Wollt Ihr einen Stadtrundgang mit mir unternehmen?
Ich verspreche Euch viel Interessantes und Schönes. - Und bringt eine Menge Puste mit, denn wir gehen auch hinauf auf die Karlsburg. Die Anstrengung lohnt sich, die Burgruine kann viel erzählen und die Aussicht auf die Altstadt und den Main ist einfach wunderschön.
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Das Rathaus wurde 1422 als Rat-, Kauf- und Tanzhaus errichtet.
Den First bekrönt das Glockentürmchen der Rathausuhr.
Dieses lustige Männchen ist an einem
Fachwerkhaus in der Maingasse zu sehen.
Das Maintor sicherte am Westende der Maingasse den Zugang zur alten Flusslände vor der mainseitigen Stadtmauer.
Die Außenseite des Torbogens ist mit ihren Hochwassermarken eine steinerne Chronik der oftmals verheerenden Überschwemmungen.
Da der Fluss über Jahrhunderte der bedeutendste Transportweg für alle Güter war, befand sich vor dem Tor an der noch erhaltenen Lademauer ein sichtiger Warenumschlagplatz zum Be- und Entladen von Schiffen.
Der Rundturm neben dem Maintor ist flussseitig im Gesims auf 1522 datiert. Es kann sich aber auch nur um die Aufstockung eines viel älteren Turms handeln.
Die Spitalkirche ist eine gotische
Saalkirche, die um 1438 erbaut wurde.
Das spätrenaissancezeitliche Halbsäulenportal
stammt aus dem 16. Jahrhundert.
Im obersten Geschoss des Stadttors (auch Katzenturm genannt) befindet sich
dine Türmerwohnung.
Das Stadttor stammt aus der ersten Hälfte
des 15. Jahrhunderts.
Der neugotische spitzbogige Durchgang wurde
Ende des 19. Jahrhunderts angebaut.
Gegenüber der Spitalkirche befindet sich die Hohe Kemenate.
Sie ist ein äußerst früher steinerner Hausturmbau.
Der Name "Hohe Kemenate" bedeutet übersetzt "Mit Kamin versehene Kammer" und war ursprünglich die Bezeichnung für kleinere, zum Teil beheizbare Wohngemächer im Palas einer Burg. Später und auf größeren Burgen war die Kemenate ein den Damen vorbehaltener eigener Wohnbau.
Aus Archivmaterial der Stadt Karlstadt geht hervor, dass bereits 1663 für das Haus in der Hauptstraße der Begriff "Hohe Cemmente" verwendet wurde, möglicherweist als Reminiszenz an bessere Zeiten des Hauses.
Beachtenswert ist die Fassade zur Hauptstraße hin mit ihrer recht qualitätvoller Renaissancemalerei. Oberhalb der Fenster liegen zwei runde Nischen mit lateinischen Mottosprüchen: "hic habitat felicitas" und "nihil intret mali", was übersetzt bedeutet: "Hier wohnt das Glück, möge das Unglück niemals eintreten."
Außerdem kann man als weiteren Höhepunkt beidseitig über dem 2. Obergeschoss Masken bärtiger Männer entdecken.
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ute42 (Dienstag, 22 September 2015 16:16)
Das war mal ein schöner Stadtrundgang. Danke für die interessanten Bilder. Ob ich den Weg zur Burg hoch schaffe, weiß ich allerdings noch nicht :-)
Christa (Dienstag, 22 September 2015 19:48)
Hallo Traudi,
ein sehr interessanter Bericht mit schönen Fotos. Ein wunderschönes Städtchen ist das ja. Ich liebe solche Fachwerkhäuser auch sehr.
Liebe Grüße,
Christa
Morgentau (Mittwoch, 23 September 2015 08:17)
Man fühlt sich in eine andere Zeit zurückversetzt. Danke, dass du uns mitgenommen hast, liebe Traudi.
Ein lieber Gruß aus der Morgenwiese
Klaus-Dieter (Mittwoch, 23 September 2015 13:34)
das hat mir sehr gefallen, beste Grüße von mir
Brigitte (Donnerstag, 24 September 2015 18:39)
Liebe Traudi, sei herzlich gegrüßt.
Das war eine wunderschöne Stadtwanderung mit reichlich interessanten Informationen.
Ich wünsche Dir schon heute ein schönes Wochenende, alles Gute, tschüssi Brigitte
minibar (Donnerstag, 24 September 2015 23:26)
Liebe Traudi, was für eine schöne Stadtführung.
ich gehe gern mit dir, da komm ich ja ohne Mühe hoch, lach.
Das Schwedenmännle ist ja cool, bzw. klangvoll...
Der Rundturm gefällt mir sehr.
Danke für denn tollen Rundgang.
Deine Bärbel